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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
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50 Comitate, am linken Ufer des Alt, unweit der von Walachen bewohnten südöstlichen Karpathen, durch König Emerich, Sohn Bela's III., im Jahre 1202 gegründet; ihre Besiedelung erfolgte von der Abtei zu Egres (Torontaler Comitat) ans, die direct von der Abtei zu Pontigny in Frankreich abstammte. Bald darauf kam der Tatarensturm, und als dieser vorbei war, sah die Abtei glänzende Tage, ging aber 350 Jahre nach ihrer Gründung ein. Die Disciplinlosigkeit hatte in ihr so überHand genommen, daß König Matthias 1474, und neuerdings 1477, ihre Aufhebung verfügte. Von da an gingen Kloster und Kirche dem Ruin entgegen. Aus den Resten erkennt man, daß die Kirche eine Pfeilerbasilika mit dreifachem Längsschiff und einfachem Querschiff war; an die Ostseite des Querschiffs schließen sich rechts und links je zwei quadratische Capellen; der durch drei Seiten des Achtecks gebildete Chorabschluß wich von dem halbkreis- förmigen und mit einem Rundgang versehenen der Kirche zu Pontigny, sowie von dem gebräuchlichen geraden Abschluß der Cistercieuserkirchen ab. Das Mittelschiff sammt Chor war 54, das Querschiff 27 2 Meter laug. Der Bau war den Regeln des Ordens entsprechend in sehr einfacher, aber sorgfältiger Weise aus dem Bruchsaudsteiu der Gegend aufgeführt. Bei aller Einfachheit fehlte es ihm doch nicht an architektonischer Zier; die Gliederung der Thorlaibung und mancherlei Bruchstücke von Capitäleu, Stützen, Rippen, Schlußsteinen, dann die runden Sechspaßfenster des Chorabschlusses bezeugen, daß diese Kirche eine Vertreterin der schon entwickelten Übergangs- Banknnst war. Ein ansehnliches Denkmal der Übergangszeit ist auch die St. Bartholomänskirche zu Kronstadt. Die Anlage eines Kreuzschiffes, der bafilikale Aufbau, besonders aber das Vorherrschen der romanischen Elemente deuten daraus hin, daß sie zu Ende des XIII. Jahrhunderts entstanden sein mag. Sie ist nur um weniges kleiner als die Kirche zu Kercz, das geräumige Innere hat schöne Verhältnisse. Die Schiffe sind durch stämmige Pfeiler und auf diesen ruhende halbkreisförmige Gurte voneinander getrennt. Das Gewölbe des Haupt- und Querschiffes stammt aus der Zeit des gothischen Wieder- aufbaues. Die reicher gegliederten Pfeiler der Vierung und das Chor haben im Allgemeinen den Übergaugscharakter. Au der Westfa^ade springen zwei Thürme aus der Flucht der Schiffe hervor, doch wurde nur der eine aufgebaut, und auch dieser stürzte im Jahre 1840 ein; der jetzige ist neueren Ursprungs. Das dreiseitig geschlossene Chor ist außen mit den auch in Kercz vorkommenden runden Sechspaßfenstern, mit Lifenen und einem Rundbogenfries interessant geschmückt. Die übrigen Baudenkmäler des romanischen und Übergangsstiles haben nur geringen Kunstwerth; auch sie sind zum Theil nur Bruchstücke, die die Zerstörungen der späteren Jahrhunderte überdauert haben. Immerhin erregen sie durch gewisse, den
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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