Seite - 69 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23

69 Arkade, und durch sie maskirt, verläuft längs der Wand eine schmale Öffnung, durch welche die auf das Kirchendach geflüchtet« Bevölkerung siedendes Pech auf die Angreifer herab- goß. Über den Bogen läuft ein schmaler Sims, und über diesem erhebt sich eine mit vier- eckigen Schießscharten versehene Attika. Einige dieser Kirchen haben keinen Thurm; diese zeigen das trotzigste Äußere. Die meisten besitzen einen oder zwei Thürme, von derselben Form, wie sie die Thürme der Umfassungsmauer zeigen. Der Anlage nach folgen alle dem einfacheren gothischen Kirchentypus. Es gibt einschiffige und dreischiffige; letztere sind Das Kirchencastell zu Honigberg (Szäß-Hermäny). Hallenkirchen, was sich aus den Erfordernissen der Vertheidigung von selbst ergibt. Das Chor ist ohne Ausnahme gestreckt, schmäler als das Schiff und dreiseitig geschlossen. Das sehr einfache, in der Regel unvollendete Innere hat den rein kirchlichen Charakter bewahrt. Alle gehören dem evangelischen Bekenntnisse A. C. an. Die charakteristischesten Vertreter dieser Bauten finden sich im Groß-Kokelbnrger Comitat. Die hervorragendste unter ihnen, was Vollständigkeit der Befestigung betrifft, ist die Kirche zu Keisd (Szaß-Kezd), die 1493 bis 1496 erbaut wurde und nach zwei- maliger Wiederherstellung noch immer ihren ursprünglichen Zustand behauptet. Sie erhebt sich in einem durch Uinsassuugsmaueru und Thürme geschützten Hofe; außen hat sie ringsum Blendarkaden; das einzige Schiff ist 2 l Meter lang, 10 Meter breit; das