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emporführt. Hieher öffnen sich größere und kleinere Säle mit Netzgewölben. An einigen
steinernen Thürrahmen fällt ungeschickt gebildetes und angebrachtes gothisches Ornament
auf. Alles ist da plump, schwerfällig, unkünstlerisch, aber es drückt die düstere
Stimmung des Fürstenthums sprechend aus. Die Wappeu der Bethlen (eine Gans mit
pfeildurchschosseuem Halse) und der Bathory (Drachenzähne) erhalten hier das Gedächtniß
der Bauherren im XVII. Jahrhundert. Die Residenz der Fürsten war Karlsburg, und
Das Schloß zu Kerzing (Gernyeßeg>.
man darf annehmen, daß an dem fürstlichen Palaste, der dicht an der Südseite der
Kathedrale stand, der Renaissancestil zur Geltung kam. Allein der Palast ist verschwunden.
Bisher sind wir auf dem Gebiete der weltlichen Banknnst mir Männern des Königs
begegnet, deren Reihe der kühne Mönch Georg Martinuzzi beschließt, und Fürsten,
deren Reihe Johann Sigismuud eröffnet. Von der Mitte des XVI. Jahrhunderts
angefangen, gelangen unter den Politischen Kämpfen des damals entstandenen Fürstenthums
die vornehmen ungarische» Geschlechter zu größerem Ansehen, ihre Baulust wird rege und
sie tragen das Ihrige bei, um die Kunst der Renaissance zu fördern. Allein der Ausgangs-
punkt dieser Bauthätigkeit war ein ganz anderer, als im ungarischen Oberlande, und
demgemäß blieb sie auch beschränkter. Dort stiegen die Bewohner der im Laufe der Zeiten
Ungarn VI. 7
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (7), Band 23
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (7)
- Band
- 23
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.13 x 23.25 cm
- Seiten
- 622
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch