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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 98 -
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98 umgestalteten Ritterburg auf das flache Land hinab und errichteten sich da Wohnsitze, die nicht nur Sicherheit, sondern auch mehr Bequemlichkeit boten. In Siebenbürgen dagegen war die Ritterburg unbekannt; die Vornehmen wohnten auf sogenannten Curieu (uävkrkä?, Hofhaus, Edelhof) inmitten ihrer ländlichen Besitzungen. Der Ursprung dieser Cnrien ist nicht bekannt. Sie sind vermuthlich gleichfalls auf das Bedürfniß der Vertheidignng zurückzuführen, obwohl sie diesem nur in geringem Maße entsprechen. Bei der Erbauung von befestigten Wohnsitzen begnügten sich die Vornehmen, durch das Privilegium des Königs und vielleicht auch durch Mangel an Geldmitteln beengt, anch mit einem geringeren Maß von Sicherheit. So entstand dieser für Siebenbürgen charakteristische Schloßtypus. Das geräumige Viereck des Hofes ist von ebenerdigen Häusern umgeben, hie und da erhebt sich ein ziemlich niedriger Thurm; zuweileu ist der Hof theilweise mit einer Mauer umgeben. Die Gebäude wenden ihre Fronten dem Hofe zu uud dienen theils zum Wohnen, theils zu wirthschaftlichen Zwecken. Die Curie hat keinerlei äußeren Schmuck; die Gruppirung der einfachen, ja formlosen ebenerdigen Häuser, der Thüren und Mauern unter den Laubdächern der Bäume hat zwar etwas Malerisches, aber trotzdem ist das Ganze nicht eben einladend. Um so überraschender freilich ist das behagliche gastfreie Innere. Die Bauthätigkeit der Magnaten wendet sich nnn der Aufgabe zu, diese Curieu den Bedürfnissen der Zeit und dem Ansehen des Geschlechtes gemäß umzugestalten oder auch — und dies ist das häufigste — an ihrer Stelle ein Schloß („Castell", kastei/) nach neuer, dem Westen entlehnter Mode zu erbauen. Anläufe dazu kommen schon im XVI. Jahrhundert vor; am regsten aber ist dieses Banen im Jahrhundert des Fürsten Gabriel Bethlen, der so glänzend Hof hielt, und es setzt sich auch noch im XVlII. Jahr- hundert fort. Diese Schlösser entstanden recht zahlreich, namentlich längs der Flüsse, die den westlichen Theil des Landes durchschneiden, auf Hügeln, die sich anmuthig über Thälern wölben. Die Reihe beginnt mit Vecs am oberen Maroslanfe; dann folgt Görgeny-Szent-Jmre ani Görgenybach, der in den Maros mündet; dann Gernyeßeg (Kerziug), Kerelö-Szent-Päl, Radnöt, Samsond am Kapusbach, seitwärts davon Özd, weiter Grind (Gerend) am Aranyos, endlich das Schloß Gäld bei Karlsburg. Den großen Szamos beherrscht das prächtige Schloß zu Zsibö im Szilägyer Coniitat. Dem kleinen Szamos entlang sieht man Egeres, Bonczhida und Szent- Benedek; in der Gegend des kleinen Kokelflusses die Schlösser zu Szent Demeter, Bachuen (Bonyha), Kokelburg (Küküllövär), Klosdorf (Bethlen-Szent-Miklös), am großen Kokelfluß Weißkirch (Feheregyhäz) und anderthalb Stunden davon Kreisch lKeresd). Im Klausenbnrger Comitat ist Drag am Almasfluß, in Haromßek Szent-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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