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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
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99 Lelek, am Feketeügy in Udvarhely Alsö-Rakos am Altflnß zu erwähnen. Leider fehlt dieser Banthätigkeit der richtige künstlerische Sinn; statt eine Anlage nach den localen Verhältnissen und den Überlieferungen anzustreben, aus der sich etwas Selbständiges entwickeln konnte, griff man hastig nach fremden Mustern, deren Niveau man doch nicht erreichte. Unter ihnen allen haben nur zwei, Kreisch und Szent-Benedek, die echte Gestalt der Curie bewahrt. Kreisch gehört den Grafen Bethlen, Szent-Benedek den Grafen Kornis. In Kreisch ist der Hof von lebendig grnppirten stockhohen Flügeln umgeben, in die sich ein runder Thurm, offene Treppen nnd ein Bogengang einfügen. Die architektonischen Bestandtheile sind mangelhaft gestaltet. So ruhen zum Beispiel die Bogen des Ganges nicht anf Säulen, sondern auf großen Balustern. Allein diese Mängel verderben die Gesammtwirkuug des Hofes nicht; ein Beweis für das künstlerische Verdienst der Anlage selbst. (Siehe das Bild in Band I. von „Ungarn".) Einige Schlösser (Vecs, Özd, Kokelburg, Bachueu, Bonezhida und Radnöt) haben, noch aus der Zeit der Befestigungen, ihre Eckthürme behalten. Radnöt wurde um 1630 durch den venetianischen Baumeister Augustin Sereua für Georg Raköczi I. erbaut. Es ist ein einfaches stockhohes Haus von Hanstein, mit freistehenden, gleich hohen quadratischen Eckthürmen. Die steinernen Rahmen der Thüren und der mit dreieckigen Giebeln gekrönten Fenster haben reiches Renaissance-Ornament. Das bequem in die Breite gehende, mansardengedeckte Schloß des X VIII. Jahrhunderts hat drei namhafte Vertreter: zu Görgeny-Szent-Jmre, Gernyeßeg und Zsibö. In den Städten hat die Banthätigkeit dreier Jahrhunderte wenige Denkmäler hinterlassen. In Bistritz ist das kleine einstöckige Haus in der Bentlergasse eine Probe deutscher Renaissance, wahrscheinlich anch von dem erwähnten unbenannten Baumeister aus Lugano. Ju Deva ist das Bethlen'sche Schloß ein einfacher stockhoher Bau ohne inneren Hof, mit vier freistehenden viereckigen Eckthürmen. Zwei Thore der Citadelle von Karlsburg, triumphbogenförmig mit drei Öffnungen, sind vvm Beginn des XVIII. Jahrhunderts. Das untere ist einfacher, das obere reicher nnd größer. Die Formgebung ist zwar schon matt, allein die richtigen Verhältnisse, die Ansehnlichkeit der Massen, die Nnsticapseiler nnd der plastische Schmuck machen sie doch imposant. (Siehe das Bild in Band I. von „Ungarn".) Die Innenseite des oberen Thores wirkt wegen des Übermaßes von Zierwerk weniger gut. Das Bruckeuthal'sche Palais, jetzt Museum, zu Hermaunstadt ist 1760 erbaut. Es ist zwei Stock hoch, mit zwei Höfen; am Mittelbau stehen zwei halb nackte, halb in die Toga gehüllten Atlanten von hybrider Form; das Thor ist von zwei Säulen flankirt und die Fa^ade darüber in barockem Geschmack durch stäche Pilaster betont; das Ober- lichtgitter des Thores, in Form eines Blumengewindes, ist eine schöne Arbeit ans 7«
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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