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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 118 -
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118 Szi lagy oder Szi lägysäg benannt, die auch jetzt den Kern und Haupttheil dieses Comitats bildet. Die Natur selbst hat hier aus dem siebenbürgischen Berglande einen Weg nach dem großen Alföld eröffnet, für die Völkerwanderung, die ihre Wogen Jahrhunderte lang über dieses Land hinweg von Ost nach West wälzte, und deren Ausbreitung in dem mehrfach unterbrochenen Grenzgebirge zwischen Siebenbürgen und dem Alföld keine genügende Schranke fand. Unter den Abschnitten dieses Gebirges ist, namentlich in geschichtlicher Beziehung, das Meßesgebirge der bemerkenswertheste. Der durch den ^oon^mus Notarius auf- bewahrten Überlieferung zufolge war dies der Punkt, wo der Feldherr Tnhutnm — um mit dem Dichter zu reden — „das ungarische Vaterland ausgesteckt hat", indem er längs der Grenze große steinerne Thore und hölzerne Schranken errichtete, und erst später, von Ärpäd ermächtigt, durch die Meßespforte weiter vordrang, um für sich und seine Nach- kommen das Land jenseits des Waldes zu erwerben. Der Meßes bildete in den Epochen der Vergangenheit meistens die Grenze zweier Länder und seine Umgebung war der Schauplatz blutiger Schlachten. Wie richtig schon die Römer die strategische Wichtigkeit des Meßes schätzten, bezeugt noch jetzt das .valluin«, das sich von Kis-Sebes im Klansenburger Comitat bis Tihö überall den Höhen des Meßes entlang zieht und als Grenzwall zwischen dem römischen Reiche und Daeien diente. Dieses Gebirgsmassiv gehört zu den Comitaten Szilagy und Klausenburg. Seine Basis wird im Norden vom Szamos, im Süden von der Schnellen Körös bespült. Seine Gliederungen sind sehr schön und erfreuen auf Schritt und Tritt durch interessante Variationen. Tiefe, fast pfadlose Thäler wechseln mit nnersteiglichen Felswänden, die Berge sind mit duftigen Matten, mit ausgedehnten Grashalden und Viehweiden bedeckt oder starren weithin im Weiß der Gyps- und Kalkbildungen. Die Bergkette des Meßes zieht sich in einer Länge von 40 bis 56 Kilometern von Nordost nach Südwest. Sie beginnt am Szamosthale mit sanft schwellenden Hügeln, und ihr höchster Gipfel (989 Meter) ist der M a g a s (Magura) bei Perje. Hier entspringt aus mehreren Berg- quellen der Kraßuafluß. Das Gebirge, das sich auch in die Gegend der Flüsse Kraßna, Egregy und Almäs hinein verzweigt, entsendet übrigens verhältnißmäßig wenige Flüsse und Bäche, und auch diese entspringen zumeist der östlichen Flanke des Gebirges. Kleinere Adern und Quellen mit sehr gesundem Wasser sind in den Waldthälern häufig, aber sie entwickeln sich meist nicht zu Bächen, sondern versickern in den Thalgründen. Die geologische Bildung des Gebirges ist recht mannigfaltig. Der Hauptgrat besteht aus den ältesten Sedimentärgesteinen (Glimmerschiefer, Phyllit n. s. w.), denen sich alt- tertiäre Gebilde (Sandstein, Kalkstein u. s. w.) anschließen. Der Reichthum an vorzüglichen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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