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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 146 -
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146 Überhaupt ist der Reichthum des Bihargebirges an den verschiedensten Naturbildungen einfach verblüffend. Seine Thäler und Schluchten bergen über vierzig Wasserfälle, unter denen außer den bereits erwähnten noch die Fälle von Vidra, Galbina , Bnlzthal und Retyiezel zu nennen sind. Schlnndartig verengte Thalschluchten, wilde, rauhe, finstere Felskorridore, malerisch schöne Klammen (hier genannt) nehmen nach einander den Thalwanderer auf; so die von Schmidt entdeckte Klamm unterhalb der Erzherzog Josess-Höhle, die Vale Szüka, die bereits erwähnte, zum Kolosseum führende Galb ina-Klamm und der Molochsfchlnnd im Szamos-Bazar. Die Grotten und Höhlen jeder Art und jedes Namens sind überhaupt nicht zu zählen; sie variiren vom kleinen Felsloch bis zu dem unabsehbaren Labyrinth der Höhle von Meziad. Neben der letzteren ist eine der größten und schönsten Tropfsteingrotten die Erzherzog Josess-Höhle bei Szegyestyel in der Nähe von Rezbanya, mit zahl- reichen Sälen, einer verschwenderischen Pracht von Tropfsteinformen und überraschenden Gebilden wie die Sphinx, der Cactns, das Taufbecken, der Feengarten, der Springbrunnen, der Altar, der Adler, der Goliath, der Thronhimmel. Dann ist bei Rezbanya noch die Fonäczer Grot te zu bemerken; ferner die Galbina-, Boga-, Fericseer und Alun-Höhle. Unter den Knochenhöhlen, deren schlammigen Boden Knochenreste von Urthieren bedecken, ist die bedeutendste die Höhle von Oncsäßa, die einst so reich an Knochen war, daß man aus ihnen zwei vollständige Skelette des Höhlenbären zusammenstellen konnte. Solche Bärenknochen kommen auch anderwärts vor, so in den Höhlen von Fonäcza, Feriese und noch anderen. Eine interessante Erscheinung ist im Bihar auch die auffallende Menge von Eis- höhlen. Bisher sind neun bekannt geworden. Die größten und schönsten sind die Gyeczär- Höhle im Szkerisora, am Aranyosflnß, und die Eskimohöhle im Galbinabecken. In der Nähe der letzteren ist die EishöhleZapogye, die auch schöne Tropfsteingebilde enthält. Unter den Höhlen, welche Bäche verschlingen, ist die bekannteste die Höhle von Szohodol , im Volksmunde Kimpanyäßka, bei Vasköh, wo ein kleiner Bach in seinem Laufe durch ein aus einer Neihe von Wassermulden (Dolinen) entstandenes Längsthal gegen die querstehende Felswand stürmt und in ihr eine ungeheuere, logeuartig gestaltete Höhle, 20 Meter hoch und 24 Meter breit, ausbricht, in deren dunklem Hintergrunde er seine Wassermassen in unbekannte Tiefen hinabstürzt. Allein noch viel großartiger ist die erwähnte Schlundhöhle der Esetätye von Ponor . Hier rast der wasserreiche Bach durch ein 70 bis 80 Meter hohes, spitzbogiges Thor, um seinen Lauf durch die Unterwelt zu beginnen; und ebenso großartig ist das elliptisch geformte Schlundthor der Aragyäßa im Szaiuos-Bazar.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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