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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 148 -
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148 Bastionen hoch in die Lüfte. Die kühnsten und grandiosesten Bildungen dieser Art sind der Mahomed (im Volksmunde „Kukurutz") in der Umgebung der Meziäder Höhle, dann in Bihar-Füred der Tempel der Wildniß (Vaävn templom»), der Goliath und der David; im Szamos-Bazar der Zuckerhut und bei dem Wasserfall von Retyiezel der Sikö-Thurm. Auch die vielen herrlichen Echos des Bihargebirges sind nicht zu vergessen. Wir erwähnen nur einige: der Echofelsen (Viss?kanAvs bere?, l'Mrg, Freitüre), unweit der Diebsburg (l'olvajvär, H^ätra WIKarului), unter dem Bricezigipsel des Hauptgrates, wiederholt drei Silben mehreremale, von verschiedenen Punkten her; bei Bihar-Füred findet man das Jupiters-Echv und das Cyklophon; und vom Jzbuk-Pouorer Forst- hause aus kann man das Glavoja-Echo wecken, das den Schall des Alphornes oder eines Schusses acht- bis zehnmal wiederholt, ja zum Theile bis ins Unzählbare vervielfältigt weiterklingen läßt, bis endlich der Schall in immer ferneren, immer zarteren Vibrationen erstirbt. Schließlich hat das Bihargebirge noch zwei ganz seltene Naturerscheinungen auszu- weisen, wie sie nur an wenigen Punkten vorkommen. Es sind dies zwei periodische Quellen. Die eine, die Dagado-Quelle, befindet sich bei Vasköh, in der Gemarkung von Kaluger, daher sie auch der Jzbuk von Kaluger genannt wird. Im Frühling findet alle 8 bis 10 Minuten ein Ausbruch statt; später werden die Ausbrüche seltener und erfolgen im Sommer jede halbe oder ganze Stunde, gegen den Herbst hin bis Mitte August alle 2 bis 3 Stunden einmal; dabei werden 10 bis 12 Hektoliter Wasser ausgeworfen, das zum Theile in das vorne befindliche Felsbassin abfließt, zum Theile aber wieder in den Schlund der Quelle zurücksinkt. Vom Herbst bis zum Frühling ist die Quelle, nach den Beobachtungen des Volkes, ganz unthätig. Das Volk ist auch überzeugt, daß das Wasser nicht ausströmt, wenn ein Mensch an der Quelle steht, dessen Gewissen nicht rein ist, und das gilt ihm als Ursache der Unregelmäßigkeit, die sich zuweilen in der Thätigkeit der Quelle zeigt, indem der Ausbruch stundenlang, ja ganze Tage auf sich warten läßt. Den Ausbruch des Wassers Pflegen gurgelnde, zischende und röchelnde Laute im Innern des Schlnndes anzukündigen. Das klare, gute, kalte Wasser (Mitte August 10 bis 12 Grad Celsius) hat nach dem Volksglauben wunderbare Heilkräfte, daher auch Kranke jeder Art zu Hunderten selbst aus ferneren Gegenden herbeigepilgert kommen; sie warten dann geduldig, bis die Reihe der Ausbrüche an sie kommt. Die andere periodische Quelle dieser Art, die aber noch nicht erforscht ist, befindet sich in Alsö-Girda, bei der Mühle oberhalb der Mündung des Väle Szkarpa; die Stelle heißt Koty ej und liegt am rechten Ufer des Aranyos. Die Quelle ist der oben geschilderten ganz ähnlich, doch bewegt sich ihr Wasserspiel in engeren Grenzen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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