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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 156 -
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156 ihrer Hand rührt die bronzene Reiterstatue des heiligen Georg her, die auf dem Prager Hradschin den Brunnen eines der Burghöfe schmückt. (Abgebildet im Bande „Böhmen", 2. Abtheilung, dieses Werkes.) Sie schufen auch im Jahre 1370 die Bronzestatuen der Heiligen Stephan, Emerich und Ladislans, die vor der Domkirche von Großwardein standen, und im Jahre 1390 wiederum für Großwardein die Reiterstatue Ladislaus' des Heiligen, aus vergoldeter Bronze. Die traurigen Zeiten des XVI. Jahrhunderts brachten das Gedeihen der Stadt nicht ins Stocken. In den letzten Decennien desselben war Klausenburg, nach dem Bericht von Augenzeugen, eine große, reiche Handelsstadt, um die sich drei große Vorstädte lagerten. Die Bevölkerung sah nach Fleiß und Wohlstand aus. Die Häuser der inneren Stadt waren meist aus Stein gebaut, die Straßen schön, „es gab kein angenehmeres Wohnen in Siebenbürgen". „Die Mauer»," bemerkt der Historiker Szamosközy weiter, „können jedem Feinde widerstehen nud die Bürger verstehen sich nöthigensalls auch auf die Ver- theidigung. " Die Bürgerschaft der Stadt nahm immer mehr den ungarischen Charakter an. Dazu trug auch die eigenthümliche Entwicklung bei, welche die Reformation hier nahm. Die ersten Anhänger Luthers auf dem Gebiete der ungarischen Krone waren die Siebenbürger Sachsen. So lange König Johann, der eifrige Katholik, lebte und Frater Georg an der Spitze der Regierung stand, griff der neue Glaube nicht über die Grenzen des Sachsen- landes hinaus; nach Frater Georgs Sturze jedoch machte die Reformation in Klausenburg rapide Fortschritte. Franz David, der bereits zum Ungarn gewordene sächsische Pfarrer, war ihr Vorkämpfer. Anfangs bekannte er sich zu Luthers Lehre, und seinem Beispiel folgte die Stadt; dann neigte er sich Calvin zu; später (1566) ging er, seine Mit- bürger mit sich reißend, zu der Lehre des Italieners Socini über, die gleich dem Glauben der alten Arianer die heilige Dreifaltigkeit leugnete, weshalb auch die auf dieser Grund- lage entstandene Consession noch heutigen Tags die an den einen Gott glaubende, die unitarische heißt. Für diese Lehre gewann er auch den jugendlichen Sohn König Johanns, den erwählten König Johann Sigismund, und am 14. Januar 1571 sprach es der Land- tag zu Maros-Väsarhely aus, daß das Wort Gottes überall frei verkündet und Niemand, nicht Prediger noch Zuhörer, wegen seines Glaubensbekenntnisses verfolgt werde, durch welches Gesetz denn auch die Übuug dieser Religion gestattet war. Durch diese Religion aber war Klausenburg vollständig von den Sachsen als orthodoxen Lutheranern losgerissen. Es dauerte keine hundert Jahre, so war es eine ganz magyarische Stadt, ja es hatte zu dieser Zeit bis zu einem gewissen Grade die Führung des ungarischen geistigen Lebens. Eines der Häupter dieser Entwicklung war Caspar Helth, der sich magyarisch Heltai nannte, ein zum Unitarismus übergetretener Sachse. Er errichtete in Klausenburg eine
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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