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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 162 -
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162 Karl Szäß der Ältere wirkten mächtig zur Auserwecknng des nationalen Geistes, allerdings zunächst vom Comitate Alsö-Fehör aus, das die Führung übernahm, aber auch das Klausenburger Comitat blieb nicht zurück. In seinem Sitzungssaale organisirten Graf Johann Bethlen sen. und Baron Nikolaus Wesselenyi den verfassungsmäßigen und nationalen Widerstand. Klausenburg wird der literarische Brennpunkt der in Fluß gekommenen Resormbewegung. Hier erscheint der „Lrclel^i lliraäv- (Siebenbürger Bote), das Organ der liberalen Opposition Siebenbürgens, unter der Redaction des Professors Samuel Mehes (von 1832 bis 30. Mai 1848). Neun Jahre nach seiner Begründung (1841) erscheint, als Gegengewicht der liberalen Reformbestrebungen und zur Vertheidigung der konservativen Politik, das von Franz Szilägyi redigirte conservative Parteiblatt: ^lül t es (Vergangenheit und Gegenwart). In den Spalten dieser beiden Blätter spielt sich der literarische Theil der politischen Kämpfe dieser Epoche ab. Nach 1830 beginnt in Klausenburg eine lebhafte literarische Thätigkeit, nicht nur auf politischem, sondern auch auf populärwissenschaftlichem und belletristischem Gebiete. Im Jahre 1834 gründete Samuel Brafsai das Volksblatt „Vasärnapi lIMss" (Sonntags- zeitnng), in dem er zur Hebung der Volksbildung einschlägige Fragen in klarer, leicht- verständlicher Weise behandelte. Er stiftete damit viel Nutzen und es folgten noch mehrere Zeitschriften dieses Schlages. Diese Auffrischung des politischen nnd literarischen Lebens spiegelt sich auch in dem Aufschwünge des gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Lebens der Stadt. Ein Casino wird gegründet, eine Fechtschule, ein Musikverein. Zwischen Pest und Klausenburg wird der Eilwagenverkehr eingerichtet und nach kurzer Zeit bis Hermannstadt und Kronstadt weitergeführt. Diese Einrichtung bringt nicht nur Klausen- burg in nähere Verbindung mit dem gebildeteren Westen, sondern anch die übrigen Städte Siebenbürgens mit Klausenburg, dessen Charakter als Hauptstadt sich nun immer mehr herausbildet. Man beginnt mit der Abtragung der Basteien und Ringmauern, das Karolinen-Landesspital wird gebaut, die erste Sparkasse gegründet; dann in den Vierziger- Jahren kommt der „Schutzverein" (veckeAvIet) in Mode, als erster ungarischer Verein zur Förderung der Industrie, und gleichzeitig entsteht die Zuckerfabrik, als erste größere Fabriksanlage in Siebenbürgen. Im Allgemeinen ist seit 1790 in Siebenbürgen jede patriotische Bestrebung von Klausenburg ausgegangen. Dazu haben auch die dortigen Schulen viel beigetragen. Im XVIII. Jahrhundert gelangten drei Hochschulen zur Blüthe. Das katholische Lyceum mit einer juridischen und chirurgischen Facultät, das Kollegium der Resormirten mit juridischem und theologischem, und das der Unitarier mit theologischem Lehrcurse; die älteste Anstalt ist das um die Mitte des XVI. Jahrhunderts gegründete resormirte Eolleginm. Diese Schulen versammelten einen großen Theil der siebenbürgischen Jugend in Klausenburg,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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