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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 164 -
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164 wo die jungen Leute die neuen Ideen aufnahmen, um sie dann in alle Theile des Landes zu tragen. Die siebenbürgischen Landtage der Vierziger-Jahre beschäftigten sich mit drei Fragen: Einführung der ungarischen Amtssprache, Befreiung der Hörigen und Vereinigung Siebenbürgens mit Ungarn. Die in Klausenburg studirende reifere Jugend war von diesen drei Fragen in tiefster Seele bewegt, unterstützte bei Gelegenheit der Landtage die liberale Opposition und begann die nämliche Rolle zu spielen, wie auf den Preßbnrger Reichstagen die sogenannte Reichstagsjugend. Im Jahre 1848 war es diese Jugend, die fünf Tage nach den Pester Ereignissen des 15. März, diese in der Sitzung der Stadtrepräsentanz wiederholte, indem sie gleiches Recht für alle, Preßfreiheit und die Union (Siebenbürgens mit Ungarn) forderte. Der siebenbürgifche Landtag wird auf den 28. März einberufen und am 29. Mai durch den Oberstcommandirenden von Siebenbürgen, Baron Puchner, als königlichen Commiffär, im großen städtischen Redoutensaale (in der inneren Monostor-, jetzt Uniongasse) eröffnet. Der erste Berathungsgegenstand war die Union. Zur Widerlegung der von Seite der Sachsen und Rumänen erhobenen Einwendungen und im Interesse der Verkündigung der Union erhoben das Wort zuerst der Führer der einstigen Opposition, der damals schon erblindete Nikolaus Wesselenyi, dann die oppositionellen Wortführer der früheren Landtage, Joseph Zeyk, Karl Szäß der Ältere und Dionys Kemeny. „Hoch lebe und ewig bestehe die Union!" rief Wesselenyi unter tosendem Jubel. Eine kurze Pause — da erhoben sich Elias Roth und Conrad Schmidt, die Abgeordneten von Kronstadt und Hermann- stadt, und erklärten sich im Namen der sächsischen Nation gleichfalls mit der Annahme der Union einverstanden. Für die Union sprach sich dann von Seite der Rumänen auch der alte Bischof Ltmeny aus. Am 30. Mai sprach der Landtag einstimmig die Union aus. Als die Nachricht von der Verkündigung der Union auf die Straße drang, bemächtigte sich der Bürgerschaft ein Freudentaumel. Jedermann glaubte das Morgenroth einer besseren Zukunft aufsteigen zu sehen. Allein die Tage der Frende und Begeisterung waren gezählt. Alsbald folgten die Wechselfälle des Krieges und mit ihnen die Zeiten schwerer Prüfung. Als die Kriegsstürme der Jahre 1848/49 ausgetobt hatten, führte das nene politische System schwere Streiche gegen Klausenburg. Es verlor seinen Charakter als Hauptstadt. Hermannstadt wurde der Sitz aller größeren Ämter, uameutlich der Landesämter. Allein Klausenburg blieb nach wie vor der Herd der ungarischen Gesellschaft Siebenbiirgens. Jede sociale Thätigkeit, durch die sich das magyarische Element für seine Verdrängung vom politischen Gebiete zu entschädigen trachtete, ging von hier aus. Große Verdienste erwarb sich in dieser Richtung Graf Emerich Mikö, der in erster Reihe dahin wirkte, daß Klausen- burg, seinen alten Überlieferungen getreu, in den siebenbürgischen Theilen das Stanimncst
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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