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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
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202 Ornament aus verschiedenfarbigem Tuch verziert, wobei schöne Farbenmischungen heraus- kommen. Die Mokanyfraueu haben ihre alte Tracht nur in den abgelegenen Theilen des mittleren Aranyosthales ziemlich beibehalten. Sie tragen da vorn und rückwärts die Katriueza (schmale Schürze). Die rückwärtige ist oben blau, der untere, größere Theil orangegelb. Um den Hals tragen sie Reihen von Glasperlen oder von Silbermünzen. Die Mädchen flechten sich das Haar in zwei Zöpfe, deren einer aber vorn an der Stirne beginnt. Das Hemd ist an Hals, Armen und Handgelenken farbig gestickt. Die Hemdbrust ist in Falten gezogen und daran mit großer Sorgfalt eine eigene Art Stickerei (csupüA) ausgeführt, die aber nur noch sehr selten vorkommt. In den Gemeinden der Topanfalvaer Alpen wohnen die Möczen, ein besonderer Schlag Rumänen. Sie treiben Holzindustrie und bereisen mit ihren Waaren einen großen Theil des Landes. In Bauweise und Tracht haben sie viel Ähnlichkeit mit den Bewohnern der gebirgigen Gegenden des Sziklerlandes. Das kommt wahrscheinlich daher, daß in die ärarischen Forste der Topänfalvaer Alpen im Laufe der Zeit zahlreiche Szökler- familien als Holzarbeiter verpflanzt wurden, die sich zwar romanisirt haben, deren Einfluß aber dennoch in Tracht und Bauweise der Möczen bemerkbar wird. Das Comitat hat sechs Bezirke und Bezirkssitze, letztere zeigen ein mehr oder weniger städtisches Gepräge; doch gibt es im ganzen Comitate eine einzige Stadt, den Comitatssitz Thorenburg, die übrigen Ortschaften sind kleinere und größere Dorfgemeinden. T h o r e n b u r g (Torda) liegt am Einflüsse des Räkosbaches in den Aranyos. Die diluvialen Hügel der Umgebung sind mit den Trümmern des ehemaligen römischen Castrums und der römischen Stadt Pvtaissa bedeckt. Es gibt in Thorenburg kaum eiu Haus, zu dem die zerstörte Römerstadt kein Baumaterial geliefert hätte, kaum ein Thor, vor dem nicht behauene römische Steine lägen, ja selbst die Herrensitze und Parks der Umgegend beziehen von hier seit Jahrhunderten allerlei Zierwerk an Reliefs, Statuenfragmenten, Jnschrift- steinen und anderen behaueueu Bruchstücken. Das jetzige Thorenburg ist durch die Vereinigung mehrerer Gemeinden entstanden. Der untere Theil heißt Alt-Thorenburg (Ö-Torda), der obere Neu-Thoreuburg (Uj-Torda). Von ihrer einstigen Selbst- ständigkeit sind nur mehr die in jedem gesondert abgehaltenen Jahrmärkte vorhanden. Die Gesammtbevölkeruug beträgt 12.082 Seelen, darunter mehr als die Hälfte Reformirte. Die übrigen sind Römisch- oder Griechisch-Katholische, Griechisch-Orientalische, Evan- gelische A. B., Unitarier und Jsraeliten, so daß in der Stadt jedes in Siebenbürgen vorkommende Glaubensbekenntniß durch eine Kirchengemeinde und Kirche (Tempel) vertreten ist. Die Stadt ist Sitz des Comitates, sowie zahlreicher Behörden und Ämter, und zwar: des königlichen Gerichtshofes, des Bezirksgerichtes, der Finanzdirection, des Schulinfpectorates, der Staatsanwaltschaft und des Salzamtes. Sie hat auch zahlreiche
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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