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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 208 -
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208 steil, die Schneelast des langen Winters unschädlich zu machen. Die Häuser sind aber meist so klein, daß Erdgeschoß nnd Oberstock nur wenige enge Räume enthalten. Im Thale des Kleinen Aranyos ist das Merkwürdigste der Csigahegy (Schnecken- berg) bei Felsö-Vidra; er besteht aus Sandstein der jüngeren Kreidezeit nnd ist voll mit versteinerten Muscheln (aeleonella Fi^antea), die oft die Größe eines Kinderkopfes erreichen. Dem Schneckenberg gegenüber erheben sich am rechten Aranyosnser hohe Kalk- steinwände mit dem 1200 Meter hohen weißen Felsen Piatra alba, von dem der Wasser- fall Piscsiora niederstürzt. Der Bach bricht aus einer der Höhlen in den Kalkfelsen der jenseitigen Thalwände hervor, spaltet sich an der unteren Felsstufe in mehrere Arme und braust mit großem Getöse nieder. Das kalkhältige Wasser überzieht Alles mit einer Kalkschichte, wodurch eine Unmasse schöner Kalksteingebilde von großer Mannigfaltigkeit entsteht. Die Bewohner sägen aus diesen sogenannten Kalktuffen Kreuze, die man häufig bei den Kirchen und an den Straßen aufgerichtet findet. Die beiden Aranyosarme vereinigen sich unter Ponorel und durchfließen dann, ehe sie Topäufalva erreichen, die Felsenenge Piatra Lucia, in deren Wand, auf der Alsö- Feherer Seite, eine Höhle dunkelt, dieselbe, die in Moriz Jökai's Roman: „Die armen Reichen" den Falschmünzern als Schlupfort dient. Weiter unten, wo der Csertösbach in den Aranyos fällt, liegt der Bezirkssitz Topänfalva , eine zerstreut, aber recht hübsch gebaute Großgemeinde mit 2440 Einwohnern, die sogenannte Hauptstadt der Moezen. Sie hat eine einzige ordentliche Gasse, wo sich auch drei Kirchen, einige Gasthöfe und die Intendantur der ärarischen Wälder, eines Komplexes von 41.932 Joch, befinden. Die zerstreuten Häuser der Möczeu liegen auf den Lichtungen in den ärarischen Waldungen. Bei Topänfalva liegt das Nachbardorf Bißtra , von wo der Bißtrabach das Holz der Staatsforste in den Aranyos hinabschwemmt. Unterhalb von Bißtra geht der Weg über eine waldige Höhe, an einem verlassenen Kalngerkloster und einem Kirchlein vorbei, nach Lnpsa, wo man bereits das Gebiet der Mokäuys betritt. In der Römerzeit war die bedeutende Thalerweiterung an dieser Stelle ein Hauptpunkt der Goldwäscherei. Die ehemaligen Bergwerke waren ertragreich, jetzt wird nur noch wenig Gold gewonnen. Ein Theil von Lnpsa heißt Lnpsapatak; an diesem vorbei gelangt man unterhalb von Mnnesel nach dem hübsch gebauten Offenburg (Offenbänya), am rechten Aranyosnser, einem Dorfe, das einst eine berühmte Minenstadt war. Die Goldgänge der einst ertragreichen Bergwerke sind verloren, werden aber jetzt durch eine Gesellschaft wieder gesucht, die hier auch Pochwerke nach kalifornischem System aufgestellt hat. Unterhalb von Offenburg gelangt man zwischen Bergstürzen und schluchtigen Wasserrissen nach Also- und Felsö-Szolesva. Letzteres hat eine Merkwürdigkeit auszuweisen, im Thale des vorbeifließenden Baches wird viel Eisenalaungranat gefunden.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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