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die das Volk „Forogmäny" (Drehzeug) nennt und die besonders bei Bänyabükk und
Felek massenhaft vorkommen. Solche „Eoncretionen" finden sich auch anderwärts, diese
aber haben einen Durchmesser von 1 bis 1'/- Meter und das macht sie zur Seltenheit.
Die fruchtbare Gegend östlich vom Rakosbachthal und von Thorenburg gehört
schon zum Mezöseg. Die paar Thäler des Mezöftg, die dem östlichen Theile des Comitats
angehören und an das Maros-Tordaer Comitat grenzen, heißen Gorgän. Ihre kleinen
Bäche fließen dem Maros zu. Dieser bildet die Südgrenze des Mezöseg, dessen einsturz-
reiche Berge (,rix>Ä--Hochufer) auf das fruchtbare Marosthal hinabschauen. AmMaros-
lanfe liegen erwähnenswerthe Ortschaften. Maros-Lekencze, am Einfluß des Kapus-
baches, hat eine wohlhabende rumänische Bevölkerung. Weiter oben, gegen Nordost, liegt
Mezö-Kapns (1260 Einwohner) mit einer Rohrslechterei. Im Kapusthale liegen Kis-
nnd Nagy-Jkländ bei einander, zwischen Seen und Rohrsiimpsen. Hier vereinigt sich
der Kapusbach mit dem kleinen Bodonbach, in dessen fruchtbarem, aber bei Regenwetter
kaum begehbarem Thale sich die Stroh- und Rohrdächer von Mezö-Bodon bergen. An
der Stelle, wo hier die staatliche Schule steht, stand einst das Gebäude, in dem Fürst
Michael Apassy U. 1694 seine Hochzeit mit Katharina Bethlen feierte. Westlich von Jkland,
in dem langen Thale eines Bächleins, liegt Mezö-Kem5nytelke. Südlich von diesem,
am Maros, folgt M a r o s - D a tos, wo die kühnen Windungen des Flusses eine ganze
Reihe von Halbinseln bilden. Aus einer solchen liegt die Ortschaft Maros - oder Mezö-
Bogat (2500 Einwohner), wo eiust eine Römerstation bestand, deren gestempelte Ziegel
für das Pflaster der reformirten Kirche gedient haben. Nnr wenige Kilometer weiter erscheint
Maros -Lndas (2900 Einwohner), der in starkem Aufschwung begriffene Bezirkssitz,
am Einfluß des Ludasbaches in den Maros. Hier schließt sich das längste Thal des
Mezöseg dem Marosthale an, uud hier zweigt auch von der SMely-Kocsärd—Maros-
Vasärhelyer Linie der Staatsbahnen die nach Dees führende Mezöseger Linie ab. Die
beiden lenken den Verkehr gegen Maros-Lndas hin, wo auch die Maros-Flößerei ihren
Sitz hat, also starkes Leben herrscht.
Bei Mezö-M^hes tritt der Zäher oder Budatelker Bach aus dem Klausenbnrger
Comitat nach Torda-Aranyos herüber. Sein langes Thal ist von einer guten Comitats-
straße nnd der Mezöseger Eisenbahn durchzogen. In Mezö-Mehes fallen die Curieu der
größeren Gutsbesitzer und das Schloß der Grafen Bttdi auf. Die Bevölkerung ist
magyarisch und rumänisch. In südlicher Richtung ist das Thal von Rohrsümpfen und
Seen bedeckt, deren einer sich noch in ein östliches Seitenthal bis nach Mezö-Säly erstreckt.
Dieser See verbreitert sich hier und zieht gegen Süden weiter, wo er Zäher-See heißt.
Sein Spiegel ist hie und da durch rohrgeflochtene Senkreusen (?äk) unterbrochen, um die
es vou Wassergeflügel völlig wimmelt. Mezö-Zäh ist eine ziemlich große Gemeinde nnd
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (7), Band 23
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (7)
- Band
- 23
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.13 x 23.25 cm
- Seiten
- 622
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch