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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
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220 zählt unter seinen 1300 Einwohnern eine stattliche Anzahl Magyaren. In der Nachbarschaft liegt, über einen großen Umkreis verstreut, Mezö-Csiknd, Unterhalb sind längs der Eisenbahn üppige Wiesen an die Stelle der entwässerten Seen und Rohrsümpse getreten; auch der einst ansehnliche See von Mezö-Töhat wird in Kürze völlig verschwunden sein. In Mezö-Töhät haben die Freiherren von Kemeny eine hübsche Curie. Südöstlich von Töhät liegt Mezö-Szengyel , am Lndasbach und an der Eisenbahn; es ist eine volkreiche Ortschaft (1600 Einwohner), der die hübschen Enrien der größeren Gutsbesitzer, die aus- gedehnten Obstgärten und Akazienpflanzungen, sowie die hochragenden Kirchen derRömisch- nnd Griechisch-Katholischeu ein stattliches Ansehen verleihen. Weiter unten, in der Nähe von Maros-Ludas, dringt anch das Kereßtnrer Thal in das Hügelland des Mezöseg ein. Es enthält den rebennmkränzten Ort Gerend-Kereßtnr. Nahe am Einfluß des Kereßturer Baches in den Maros liegt Maros-Keeze, wo zur Zeit des Fürsten Apaffy die fieben- bürgischen Magnaten oft zusammenkamen. Der Fürst selbst weilte hier wiederholt bei seinem getreuen Stephan Apor, dem Schatzmeister, in dessen prächtigem Schlosse auch der berühmte Memoirenschreiber Michael Eserei seine Hochzeit mit Helene Kun feierte (1696). Das schöne Schloß ging später zugrunde und auch das magyarische Element verschwand von Kecze. In der fruchtbaren Thalebene zieht die Eisenbahn nach Szekely-Koesärd, einer magyarischen Gemeinde (1559 Einwohner), auf deren Gebiet römische Gebäudereste zu sehen sind. Die Bahnstation liegt etwas unterhalb des Ortes, in der Nähe von Szekely- Földvär (954Einwohner). Von hier geht die Maros-Väsärhelyer Zweiglinie der Staats- bahnen ab. In Szekely-Földvar hat Graf Stephan Zichy ein Schloß, bei dessen Park die Spnren eines römischen Castrnms erhalten sind; es diente znm Schutz der Salzberg- werke von Maros-Ujvär. In der Nachbarschaft von Szekely-Földvar liegt das Dorf Veresmart und gleich danach die Großgemeinde Felvincz (1833 Einwohner), ehemals Verwaltungssitz des Aranyofer Stuhles. Der Ort liegt am Einfluß des Litombaches in den Maros, auf dem sachten AbHange eines breiten Thales. Die magyarischen Einwohner treiben meist Ackerbau, Obstzucht und Weinbau. Die bedeutenderen Gebäude sind die Kirchen der Römisch-Katholischen und Reformirten, dann das einstige Verwaltungsgebäude des Aranyoser Stuhles, worin das Bezirksgericht, das Stnhlrichteramt und die staatliche Elementarschule untergebracht sind. In der Gemarkung findet man oft römische Gegenstände, namentlich Ziegel mit dem Stempel 1.. V. U. der fünften makedonischen Legion. Die städtischen Rechte wurden 1568 durch den Fürsten Johann Sigismund bestätigt und erweitert. Die Kriegswirren brachten häufig Verderben und wiederholt lag die Stadt in Trümmern. Die furchtbarste Verheerung trat aber erst 1848 ein, als die aufständischen Rumänen die Stadt so gründlich einäscherten, daß es viele Jahre dauerte, bis sie sich wieder erholte. Zum letzten Male (1897) war es der Lstombach, dessen Überschwemmungen viel Schaden anrichteten.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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