Seite - 223 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
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Czibles weg in südwestlicher Richtung zwischen den Flüssen Läpos und Szamos verläuft
und gegen Süden lange Rücken entsendet, zwischen denen wasserreiche Bäche entlang-
strömen. Diese Bergreihe ist von sanfterem Charakter als das Laposer Gebirge.
Ihre Gipfel sind selten höher als 800 Meter. Eigentlich ist sie gar kein selbständiges
Gebirge, denn sie gehört zu der bergig-hügeligen Gegend des bis an den Läpos und den
Fuß des Czibles reichenden Siebenbürgischen Beckens. Ihre höchste Erhebung ist der
Gyälu-Zsinyi in der Gemarkung des Dorfes Tordavilma, im westlichen Theile des
Comitats. Dieses Gebirge ist sehr reich an Kalkgestein, besonders jener Theil, der mit seinen
Zweigen längs des Läpos den ehemaligen Kövärer District durchsetzt. Der vom Szamos
südlich gelegene Theil des Comitats ist eine von niedrigeren Bergen und Hügeln bedeckte
Waldgegend, mit Thonschiefer und Sandstein als herrschenden Gesteinen. Die bedeutendsten
Erhebungen sind hier der zeltförmige Bäbolnaberg in der Nähe von Alparet, die
Ripa in der Gemarkung von Semesnye und der Magirucza in der von Gyekenyes.
Am linken Ufer des Sajö und Großen Szamos und am rechten Ufer des Kleinen Szamos
besteht der Boden aus thonigen, schieferigen und überhaupt leicht verwitternden Gesteinen.
Das Bewässerungssystem des Comitats gehört durchaus dem Szamos an. Der
Kleine Szamos, der hier süd-nördlich fließt, tritt bei Kis-Jklöd aus dem Klausenburger
Comitate in dieses Comitat ein und vereinigt sich bei dessen Hauptorte Dees mit dem von
Nordost kommenden Großen Szamos. Der vereinigte Fluß schlägt bei Dees die
Richtung nach Nordwest ein, die er bis Reßtolcz beibehält, hier aber biegt er nach Südwest
um und verläßt bei Szurdok das Comitatsgebiet. In seinem langen, geschlängelten Thale,
das eine Eisenbahn belebt, erblickt man das anmuthigste Nacheinander von ebenen Aus-
weitungen und zwischen Steilwände eingeklemmten Schluchten, dazu eine ziemlich dichte
Reihe meist kleiner, aber hübsch gelegener Ortschaften. Die größten Zuflüsse des Großen
Szamos vor seiner Vereinigung sind links der Sajö, rechts die wildromantisch gebettete
J losva; die Kleine Szamos nimmt die Bäche Löna und Füzes auf. Der vereinigte
Szamos nimmt noch mehr Bäche auf; die bedeutendsten sind der Deberke, Csobanka
und Gorbö. Der Hauptfluß im Norden des Comitates ist der Lapos; er läuft
westwärts, sein stärkster Zufluß ist der iu den Grenzalpen entspringende Szöcsbach.
In den tiefen Thalkesseln des Mezöseg gibt es mehrere größere und kleinere Seen; der
bemerkenswertheste ist der Czegeer- oder Hödossee, der mehrere kleine Bäche aufnimmt
nnd am südlichen Ende einen Abfluß hat.
Im nördlichen Theile des Comitats gibt es reiche Eisenerzlager und sogar edle Erze
kommen vor (so in Oläh-Läposbänya); der westliche Theil ist reich an Kalksteinen, der
Mezöftger Theil an Salz. Im westlichen und nördlichen Theile gehen zahlreiche Mineral-
quellen auf, die jedoch blos eine mehr locale Rolle spielen. Ein Drittheil des Cvmitatsgebietes
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (7), Band 23
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (7)
- Band
- 23
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.13 x 23.25 cm
- Seiten
- 622
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch