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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 226 -
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226 Grunde sind im XI l. nnd XIII. Jahrhundert nur im südöstlichen Theil des Comitats urkundlich Gemeinden nachzuweisen, und diese haben lauter magyarische oder magyarisirte slavische Namen. Im ganzen nördlichen Theile erwähnen die Urkunden die einzige Gemeinde Läpos. Übrigens ist dieser Theil erst im XV. Jahrhundert bevölkert worden. Der Weg der sächsischen Einwanderung folgte gleichfalls dem Lauf des Szamos, auf dessen Linie sie sich dann auch zerstreute. Die südlichen Theile des Comitats wurden erst durch Magyaren und dann durch sächsische Ankömmlinge besetzt, daher sich das slavische Element nach Norden in das höhere Gebirge zurückzog, wo sich dann auch die späteren Einwanderer niederließen. Nachdem das magyarische und sächsische Element seßhaft geworden, geschah die weitere Besiedeluug des jetzigen Comitatsgebiets im Wege von Waldrodungen. Die Besitzer der im Jnner-Szvlnoker Theile entstandenen großen Herrschaften bauten ihre Burgen der besseren Vertheidigung wegen au entlegenen Punkten, lim aber die Burgeu mit allem Nothwendigen versehen zu können, mußten Waldrodungen vorgenommen werden. Diese wurden durch Einwanderer bewerkstelligt, deren Oberhäupter den Titel „Kenez" führten. Die Keneze erhielten zum Loh» für ihre Dienste Privilegien und wurden zu Richtern der in den Rodungen entstandenen Gemeinden ernannt. Diese Waldrodungen geschahen im ehemaligen Gebiete des Comitats größtentheils durch Landvolk von rnthenischer und bulgarisch-walachischer Herkunft, wenigstens weisen die Namen von etwa vierzig bis zum XIV". Jahrhundert entstandenen Ortschaften darauf hin. Die große Mehrheit der jetzigen Eomitatsbevölkerung ist rumänisch. Das Auftreten dieses Volkselements im Comitate ist für die Zeit bis Mitte des XIII. Jahrhunderts nicht nachweisbar. Das nomadisirende walachische Hirtenvolk sickerte erst nach dem Tatarensturm des Jahres 1241 herein. Dafür spricht auch der Umstand, daß unter den älteren rnthenischen Ortschaften nur drei rumänisch klingende Ortsnanien sestznstellen sind, die aber auch aus dem XIV. Jahrhundert stammen: Dänpataka von 1331, Drägosfalva von 1393 und Mikola von 1369. Zu Ende des XIV. Jahrhunderts kam also das rumänische Element auf dem jetzigen Eomitatsgebiete noch kaum in Betracht. Unter den Magyaren und Sachsen räumte der Tatarensturm von 1241, der durch den Rodnaer Paß das Comitatsgebiet überzog, furchtbar auf. Bedeutend sank die Ziffer der Magyaren auch durch den Alpareter Bauernaufstand von 1437, der sich hauptsächlich auf diesem Gebiete abspielte. Allein der stärkste, ja nahezu vernichtende Schlag gegen das Magyarenthnm war das schonungslose Hausen des kaiserlichen Feldherrn Basta und des Wojwoden Michael, dem später die türkischen Verheerungen die Krone aufsetzten. Wie gründlich die Verwüstung war, geht schon daraus hervor, daß es nirgends in den siebenbürgischen Theilen so viele »ckesvlawe et ckesertas rekvrmatae eedesiae" gibt, als gerade im Szolnok-Dobokaer Eomitat. Wo die Magyaren und Sachsen ausgerottet
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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