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Bei Rev-Körtvelyes trennt sich die Landstraße von der Eisenbahn und zieht gegen
Nordwest nach Nagybänya. Dabei erreicht sie alsbald Kis-Nyires (800 Einwohner),
nördlich von dem Felsberge Nnnkn, in dessen Tropfsteingrotte ein Schlnndbach verschwindet.
Die Grotte ist 25 bis 30 Meter hoch und ihr Gewölbe mit 1 bis 2 Meter langen Tropf-
steinen besetzt. Das in der Grotte verschwindende Bächlein kommt etwa 3 Kilometer weit
südlich, bei dem an der Eisenbahn gelegenen Dorfe Hosszurev wieder zum Vorschein. Von
Hosszurev weiter läßt sich der Weg wieder im Szamosthale fortsetzen. Bei Lemeny und
Letka streift er gewaltige Kalksteinfelsen und unterhalb Kucsuläta wird die Schlucht so
eng, daß der Szamos und die Eisenbahn sich mühsam hindurchzwängen, um bei
Arauymezö (1200 Einwohner) wieder in breiteres Thalgelände zu gelangen. Immer
nach Südwest wird endlich Szurduk, die letzte Ortschaft des Eomitats erreicht, der
Lieblingswohnsitz Baron Nikolaus Jösika's, der hier seinen ersten Roman „Abasi"
schrieb. In den Felswänden der nahen Berge öffnen sich mehrere Höhlen, von deren
mancher das Volk seltsame Sagen zu erzählen weiß.
Von Szurduk kann man in das Thal des Gorböbaches hinübergelangen. Seine
felsigen Berge sind bis zum Bezirkssitz Csäki-Gorb ö hierauf mit gewaltigen Eichenwäldern
bedeckt. Dieser Ort gehörte einst mit seiner ganzen Gegend zur Burg Almäs im Klausen-
burger Eomitat. Das Schloß auf dem Hügel ist an der Stelle eines römischen Festungs-
werkes erbaut. Es gehört jetzt dem BarouSamuelJösika. Das Bezirksgericht, die Elementar^
schule, die Jösika'sche Familienbibliothck und das Casiuo sind darin untergebracht. Von
Esäki-Gorbo führt ein enges Thal gegen Südost über Esernek auf den Grat eines
ziemlich hohen Berges. Die Aussicht zeigt nördlich in tiefen Thälern gebettet die Dörfer
Veczk, Aßod und Bezded. Rechts sperrt der Kecskehät (Ziegenrücken) den Blick nach
Süden, desto schöner aber ist der nach Osten, auf Alparet (1200 Einwohner) am Ufer
des Deberkebaches. Etwa eine Wegstunde südlich von diesem Dorfe erhebt sich der
Bäbolnaberg. Hier versammelten sich im Frühjahr 1437 die gcgen den Adel rebellirenden
Bauern. Die Schanzen, mit denen sie den sanften Berghang befestigten, sind noch zu sehen.
Von Alparit führt der Weg über ein paar größere und kleinere Ortschaften am Fuße
von Waldbergen weiter, bis er bei der Mündung des Deberkebaches am Eziczberge wieder
Dees erreicht. Schlägt man von Dess aus die südliche Richtung ein, so gelangt man am linken
Ufer des kleinen Szamos über Dengeleg nach Nagy-Jklöd (623 Einwohner). Von
der uralten Burg ist keine Spur übrig. Unterhalb Nagy-Jklods liegt im Thale des
Lönabaches an der Eisenbahn zunächst Kendi-Löna, (1200 Einwohner) mit schönem
Schloß und Musterwirthschaft der Grafen Teleki. Unweit liegt Doboka (1140
Einwohner), einst Verwaltungssitz des Dobokaer Eomitats. Von seiner alten Burg sind
noch Spuren erhalten, Sie stammte von dem sagenhaften Miczbän, gehörte aber dann
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (7), Band 23
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (7)
- Band
- 23
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.13 x 23.25 cm
- Seiten
- 622
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch