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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 233 -
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233 der längst ausgestorbenen Familie Dobokai, die sie schon von Stephan V. erhalten hatte. Ein schönes Thal führt von hier nach Magyar-Derzse (940 Einwohner) hinauf, dessen Kirche aus Werkstücken erbaut ist und einst befestigt war. In der Nähe treffen zwei Thäler zusammen und an diesem Punkte liegt Pänczel-Cseh, ein Ort mit 1370 Einwohnern und lebhaftem Verkehr, dessen alte gothische reformirte Kirche gleichfalls mit einer steinernen Mauer befestigt war. Erwähuenswerth ist in der Gegend noch Vajdahäza (1200 Einwohner), der Geburtsort Paul Nagys von Vajdahäza, eines der Führer des Baucrnanfstandes von 1437; dann weiter oben gegen Norden Recze- Kereßtur, einst Stammsitz des Geschlechtes Kereßturi. Südlich von Deös, am rechten Ufer des kleinen Szamos, liegt an der Eisenbahn auch Szamos-Üjvär, die zweite Stadt des Eomitats (6302 Einwohner). Die Burg ist von Martinnzzi 1540 erbaut. Im Jahre 1603 besaß sie 74 Dörfer. Sie spielte zur Zeit der Fürsten von Siebenbürgen eine für die Geschichte des Landes ziemlich wichtige Rolle. Hier ließ Fürst Sigismnnd Bathory den der türkenfrenndlichen Partei angehörigen Politiker Balthasar Bathory und den Kanzler Kovacsöczy erdrosseln. Im Verließ der Bnrg schmachteten im XVII. Jahrhundert längere Zeit der Gründer der Sabbathianer- Secte, Simon Pecsi, und Paul Beldi's Gemahlin. Georg Räköczy II. ließ 1655 die Burg erweitern. Seit 1786 war sie Landesgefängniß, später staatliches Gefangenhaus. Die größtenteils armenische Bevölkerung von Szamos-Üjvär treibt lebhaften Handel der durch mehrere Geldinstitute und den Eisenbahnverkehr wesentlich gefördert wird. Die Märkte sind stark besucht, denn die Bevölkerung eines weiten Umkreises deckt hier ihre Bedürfnisse. Im südwestlichen, dem Mezöftg zugehörigen Theile des Eomitats sind die bestbe- völkerten Thäler die von Szek und Ezege, die vom Klausenbnrger Eomitat her in der Richtung von Süd zu Nordwest ziehen und nahe bei Szamos-Üjvär zusammenstoßen. Im Ezegeer Thale befindet sich das größte stehende Gewässer Siebenbürgens, der Ezegeer oder Hödos-See (Biebersee), eine halbe Wegstunde lang, aber kaum über 300 Meter breit. An seinem Ufer liegt die Ortschaft Ezege, Stammsitz der Grafen Wass mit dem schönen Grafenschloß. Die Grafen Wass hatten große patriotische Verdienste und erhielten von den ärpadischen Königen auch das südlich von Ezege gelegene Szent-Gothard, nebst mehreren Ortschaften der Umgegend, als Donation. Nordwestlich von Ezege liegt Esaßarin, mit trefflichem Wein, dann folgt Vafas-Szent-Jväny, wo die Familie Kendy einst ein befestigtes Schloß und ihr Erbbegräbniß hatten, schließlich erreicht man das nahe bei Szamos-Üjvär gelegene Dorf Mikola, einen berühmten und stark besuchten Wallfahrtsort der Griechisch-Katholischen; die Einwohner treiben mit selbstgemalten Heiligenbildern auf Leinwand und Glas und mit geweihten Kerzen Handel bis nach
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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