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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 234 -
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234 Rumänien hinein. Südlich von Mikola liegt Sz6k, Hauptort des Szeker Thales, einst eine sogenannte Taxalstadt, welche einen eigenen Abgeordneten in den Reichstag entsandte. Jetzt ist es nur Großgemeinde, mit hübschen Häuserreihen und 3400 größteutheils magyarischen Einwohnern. Es hat ein Salzbergwerk, das aber seit 1795 zugeschüttet ist. Die vor der Reformation erbaute große Kirche hat drei Schiffe und an ihren Wänden sind unter der abgefallenen Kalkschichte in neuerer Zeit alte Wandmalereien zum Vorschein gekommen, die aber wieder verputzt wurden. Das Franciscaner- kloster nebst Kirche ist 1752 durch Maria Theresia gestiftet. Auf dem Wege von Mikola nach Dees gelangt man über Szamos-Üjvär und Szamosüjvär-Nemeti nach Szent-Benedek, wo einst ein Benedietinerkloster bestand; es kam später in weltliche Hände, wurde als Herrenschloß umgebaut und gehört jetzt den Grafen Kornifs. Südöstlich davon liegt das rein magyarische Bälvänyos-Väralja, eine der volkreichsten Gemeinden des Mezöseger Theiles des Eomitats, mit 1700 Einwohnern. Es ist von einem Berggipfel überragt, der noch die Grundmauern der alten Burg aufweist. In dieser Burg hielt, nach der Überlieferung, Wojwode Apor den König Otto gefangen. Nordöstlich von Bälvänyos-Väralja mündet der Mellesbach in den Großen Szamos. Dort liegt der Bezirkssitz Bethlen, das Stammnest des Grafengeschlechts Bethlen von Bethlen, mit drei groß angelegten Curieu und 2700 Einwohnern. Die Burg ist in der Geschichte Siebenbürgens vielgenannt. Ihr Bau begann um 1338, sie war vou Wasser umgeben und hatte vier Basteien. Unter Franz Räköczy II. stand sie noch aufrecht. Im Jahre 1589 gehörten ihr 36 Gemeinde« zu. Im Jahre 1602 ließ der kaiserliche General Basta die Besatzung von Szöklern, die die Bnrg übergeben hatte, wortbrüchig über die Klinge springen. Hier wurde auch Diouys Banssy 1674 enthauptet. Später ging die Burg zugrunde. Südlich von Bethlen folgt man dem Mellesbach über die beiden Oroßsalu bis zu einem ziemlich breiten Thale zwischen niedrigen Bergen, wo man Apanagysaln (900 Ein- wohner), das Stammnest des Hauses Apafsy erblickt. Die alte St. Gerhardskirche gehört jetzt den Resormirten. Daneben steht die Curie des gewesenen Ministerpräsidenten Baron Desiderins Bänffy. Östlich von Apanagysalu erscheint auf Bergeshöhe Szäß-Fellak. Von seiner alten doppelten Erdburg ist kaum noch der Standort zu erkennen. Südwestlich liegt das Dorf Vieze mit 1000 meist magyarischen Einwohnern. Es ist der Stammsitz der berühmten Geschlechter Kapi und Mindßenti; im dortigen Schloß sind die Fürsten Apaffy und später Franz Räköczy II. wiederholt eingekehrt. Der Nachbarort heißt Magyar- Borzäs (730 Einwohner); hier bestand zur Zeit Franz Räköczys II. eine berühmte Salpeter- siederei. Unterhalb, im jenseitigen Thal, erreicht man Dellö-Apäti, den ehemaligen Sitz einer Abtei. Hier schlössen am 6. Oktober 1437 die Häupter des Alpareter Bauern- aufstandes ein Abkommen mit dem Adel, hier organisirte sich aber auch im Jahre 1514
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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