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und Fürsten Landtage abgehalten wurden. Es hat 1130 magyarische Einwohner.
Nahebei liegt Sajö-Szent-Andräs mit sehr hübscher neuer resormirter Kirche, die der
verstorbene Großgrundbesitzer und Reichstagsabgeordnete Karl Feherväry auf eigene
Kosten erbauen ließ. Weiter unten liegt Kentelke, mit „Kumanenhügeln" in der
Gemarkung. Nach der Überlieferung sollen in ihnen die Gebeine der in der Schlacht bei
Kerles oder Cserhalom gefallenen Kumaueu ruhen.
Von Csicso-Kereßtur, das am Jlosvabache liegt, kann man nach Norden einen Ausflug
in das Jlosvathal machen. Dort ist die nächste Ortschaft Alsö-Jlosva (700 Einwohner),
in deren Gemarkung zur Zeit des Alexander Severus Caracalla die 1.lunZrorum
kronwniana- ihren Lagerplatz hatte. Karl Torma ließ an diesem Standorte zahlreiche
Ziegel mit Inschriften ausgraben, die sich jetzt im Siebenbürgischen Museum befinden.
Aber auch in den Cnrien der Gegend, besonders im Hofe der Hyeschen Curie zu Alsö-
Jlosva sieht man viele daherrührende Statuen und Steine mit Inschriften und Schnitzereien.
Das Jlosvathal wird immer enger, die Wälder ringsum immer dichter; es folgen die
Dörfer Jspäumezö (1340 Einwohner) und Felsö-Jlosva (1100 Einwohner), dann
Felsö 'Pnßta-Egres (1640 Einwohner) und westlich von diesem ein 697 Meter
hoher Paß, jenseits dessen man in das Thal des am Ezibles entspringenden Szöesbaches
hinabsteigt, der in den Läposslnß mündet. Am Szöcsbach liegen die Gemeinden Also- und
Felsö-Szöcs (1100 und 1660 Einwohner). Weiter nördlich, nahe am Ezibles, liegt
T ö k e s, dessen Einwohner sich mit der Kohlenbrennerei beschäftigen und ihre Kohle in Vajda-
Hnnyad absetzen. Hier ist der Ausgangspunkt der Touristen für die Ezibles-Tonr. Einst
sah die Gegend große Jagden; die des Barons Wesselenyi und des Herrn Alexander von
Ujfalvy sind in Jagdkreisen noch jetzt unvergessen. An der Mündung des Szöesbaches in
den Läpos liegt das Dorf Domokos (mit 850 magyarischen Einwohnern). Hier gabelt
sich der Weg. Gegen Norden führt er im Läposthale aufwärts nach Olah-Läpos
(2794 Einwohner), einer großen und schönen Ortschaft, die von der Mitte des
XVIII. Jahrhunderts bis in die neuere Zeit ärarischer Besitz war. Jetzt ist da blos ein
Eisenwerk nnd auch dieses ist in Privathände übergegangen. Das Eisenwerk erzeugt land-
wirthschastliche Geräthe. Weiter in nördlicher Richtung folgt alsbald das Dorf Rojahida
mit ausgedehnten Eifenschmelzereien. Sie wurden 1850 durch das Ärar angelegt, aber Ende
der Achtziger-Jahre schon aufgelassen. Das Thal, in dem früher die Landstraße nach Hnßt
dahinzog, wird je höher, desto enger; die Berge wachsen und in die Buchenwälder mischt
sich immer mehr Nadelholz. Plötzlich kommt rechts ein rauschender Bach zum Lapos
herabgestürmt. Au seinem Ufer liegt Räkosfalva, in dessen Gemarkung sich eine noch
unerforschte, an Knochen von Urthieren reiche Höhle nnd die kohlensaure Eisenquelle
„Borküt" befinden. Unweit liegt das Dorf Horgospatak (600 Einwohner). Seine
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (7), Band 23
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (7)
- Band
- 23
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.13 x 23.25 cm
- Seiten
- 622
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch