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Gebirges. Es endet gegen Süden mit dem 1614 Meter hohen Henyul (Kahlenberg,
altungarisch: Fekete bercz, schwarzer Berg), etwa eine Stunde von der Stadt Bistritz.
Die durchschnittliche Höhe der Gipfel bleibt unter 2000 Meter. Der höchste ist der
Verfn Omuluj (1932 Meter). In die Gegend zwischen der Bistritz und dem Sajö
reichen die Äste der an der rumänischen Grenze entlang ziehenden Kelemeu Alpe
herein, denen sich die Duka-Alpe gesellt; die höchsten Gipfel heißen Kelemen-Jzvor
(2031 Meter), Pietroßul (2102 Meter), Sztrunyora (1994 Meter), Pojana
Tomi (1469 Meter) und Dnka (1490 Meter).
Im nordwestlichen Theile des Comitats ragt, 1842 Meter hoch, der Czibles,
eine der schönsten Alpenformen Siebenbürgens, empor. Er gehört noch dem Comitate an,
während das anschließende Gebirge sich schon in die Nachbarcomitate Szolnok-Doboka
und Märamaros hinein verzweigt. Die erwähnten Alpen und Berggruppen nehmen
die ganze nördliche nnd östliche Hälfte des Comitates ein und ermäßigen sich blos im
südlichen Theile zu kleineren Bergen und Hügeln, unter denen aber doch so mancher bis
zu 600 Meter und der Viränikö oberhalb von Pintäk sogar über 700 Meter
emporsteigt. Eine größere Ebene kommt im ganzen Comitate nicht vor, nur an den Ufern
der Flüsse oder größeren Bäche trifft man hie und da einen kleinen Streifen Flachland.
Die Flüsse gehören sämmtlich dem Strombezirk der Theiß an; eine Ausnahme macht
blos der Arauyos-Bistritzfluß, der das Grenzgebirge durchbricht und dem Schwarzen Meere
zueilt. Der größte Fluß des Comitats ist der Große Szamos «Magy-Szamos), der aus dem
Rotuudaberge in den Roduaer Alpen entspringt uud in südwestlicher Richtung quer durch
das ganze Comitat strömt. Beinahe parallel mit ihm läuft die Bistritz (Besztereze), die sich
jedoch bei Szeretsalva an der Comitatsgrenze in den aus der Pojana Tomi entspringenden
Sa jö ergießt. Alle drei Flüsse nehmen eine Menge wasserreicher Bäche auf, die meisten
der Große Szamos. Alle diese Flüsse und Bäche haben einen sehr regelmäßigen Lauf, blos
der Dipsebach (Dürrbach) pflegt im Frühjahr durch Überschwemmungen bedeutenden
Schaden anzurichten. Zu gewerblichen Zwecken sind sie nicht zu beuützeu, doch treiben sie
eine ansehnliche Zahl von Mühlen und dienen der Holzschwemmerei und Flößerei. An
Fischen sind sie ziemlich reich, besonders der Große Szamos und Sajo. Die rechtsseitigen
Zuflüsse des Großen Szamos führten noch vor wenigen Jahren viel Forellen, allein
beim Abholzen der Gegend wurde auch die Forellenfischerei so eifrig betrieben, daß
neuerdings das Ackerbauministerium ihre künstliche Aufzucht verfügen mußte. Seen hat
das Comitat keine, nur an der Ostseite des Ünökö findet sich in der Höhe von 1903 Meter
das Meerauge Lala.
Mineralwässer gibt es iu der nördlichen Hälfte des Comitats reichlich, ja fast in
jeder Ortschaft, doch werden sie meist nur loeal verwerthet und für ihre Versendung ist
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (7), Band 23
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (7)
- Band
- 23
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.13 x 23.25 cm
- Seiten
- 622
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch