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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 248 -
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248 noch wenig geschehen. Am längsten bekannt ist der D ombhäter Säuerling, über den schon zu Beginn des XIX. Jahrhunderts ein Buch aus der Feder des Dr. Stephan Nyulas, damaligen Ober-Physikns von Siebenbürgen, erschien. Dem Eisen-Säuerling von Rodna-Borberek hat neuerdings der Siebenbürgische Karpathenverein seine Fürsorge zugewendet und mit vielen Opfern die Errichtung von warmen und kalten Bädern ermöglicht. Die kalte Quelle (10 Grad Celsius) ist sogar der Borßiker Lobogöquelle über- legen. Das Oläh-Szentgyörgyer-Wasser ist besonders bei Magenleiden von guter Wirkung; die zweckmäßig eingerichteten kalten und warmen Bäder dieses Ortes haben schon ein weither zugereistes Publikum. Die Salzquelle von Pintäk liegt in schöner Umgebung, ist aber nicht reichlich genug. In klimatischer Hinsicht bestehen zwischen dem alpinen Norden und Nordwesten und insbesondere der hügeligen Südwestgegend des Comitats sehr bedeutende Unterschiede. Während oben die Witterung den größten Theil des Jahres hindurch rauh ist und die mittlere Jahrestemperatur 4 bis 5 Grad Celsius beträgt, steigt diese in den südlichen und südwestlichen Theilen auf 8 Grad Celsius. Das Jahresmittel der Niederschläge beträgt zu Bistritz 707, in den Gebirgen über 1000 Millimeter. Der Flächeninhalt des Comitats beläuft sich auf 4014-35 Quadratkilometer, wovon 181.555 Hektar auf Waldung und 74.655 Hektar auf Ackerland kommen. Von letzterem ist der Fruchtboden des Sajö- und Bistritzthales gut, und überhaupt kann der südwestliche Theil des Comitats, obgleich er hie und da stramme Arbeit und sorgfältige Cultur erfordert, als ziemlich fruchtbar gelten. Von Brodfrüchten lassen sich Weizen, Mais, Roggen, Gerste und Hafer mit Erfolg bauen, wozu stellenweise noch Wein- und Obstbau kommt. Im Norden und Nordosten jedoch findet sich in engen Thälern und auf felsigen Berghängen nur hie und da eine günstigere Stelle, wo ein Stückchen Acker mit größter Mühsal ergiebig gemacht wird. Am lohnendsten ist die Viehzucht, die auch die haupt- sächlichste und einträglichste Beschäftigung der Gemeinden am Fuße der Alpen bildet. In neuerer Zeit, seitdem sich zur systematischen Ausnutzung der Waldungen Aktiengesellschaften gebildet haben, die Stille der Alpen durch den Lärm der Sägemühlen aufgestört ist und die wasserreicheren Flüsse zum Holzschwemmen eingerichtet wurden, bietet sich der Bevölkerung ein neuer Erwerbszweig, der indeß dem Eingeborenen noch nicht recht sympathisch ist, so daß die Holzarbeiter aus anderen Landestheilen beschafft werden müssen. Die Thier- und Pflanzenwelt dieser Gegend ist sehr reich. Die Alpen sind bis an den Rand der Nadelwaldzone hinauf von ungeheuren Fichtenwäldern bedeckt, deren Aus- nutzung erst in neuerer Zeit begonnen hat. Von diesem Gürtel aufwärts erstrecken sich prächtige, fette Alpenmatten. In den tieferen Thälern und am Fuße der Alpen prangen dichte Wälder von Buchen, Eichen, Hornbäumen, Birken und noch weiter unten, wo die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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