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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
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250 An edlen Erzen scheinen die Gebirge nicht sehr reich zu sein; übrigens hat sie nvch Niemand daraufhin durchforscht. Nur in den Rodnaer Alpen haben schon die Römer Bergbau betrieben nnd von einigen ihrer verlassenen Gruben sind noch Spureu vorhanden. Auch jetzt sind blos die ärarischen Gruben von Alt-Rodna in Betrieb, in denen haupt- sächlich Blei, neben wenig Silber und Gold, gefunden wird. Unter den Einwohnern sind die zahlreichsten die Rumänen, dann die Sachsen, endlich die Magyaren. Die Rumänen wohnen in dichteren Massen im Szamos- und Sajöthale und den hier mündenden Bächen entlang, die Sachsen gleichfalls in Masse in der Stadt Bistritz nebst Umgebung und in der südwestlichen Ecke des Comitats. Die Magyaren find im ganzen Comitate zerstreut und leben in größerer Zahl nur in Bistritz, Magyar-Nemegye, Söfalva, Tacs, Zselyk und Nagy-Sajö. Die Bewohner in der Zeit vor der Völkerwanderung sind spurlos verschwunden; nur die Römerherrschaft hat in den Alt-Rodnaer Bergwerken und zu Värhely einige Denkmäler hinterlassen. Nach den Römern war die Gegend vermuthlich eine gute Weile blos Durchzugsheimat von Stämmen, die als Hirten und Krieger lebten, denn nirgends finden sich Zeichen einer für die Dauer angelegten Niederlassung. Wann die jetzigen Bewohner hier seßhaft wurden, darüber fehlt es an sicheren Daten. Einzelne Geschichtschreiber halten es für wahrscheinlich, daß die deutschen Ansiedlnngen im Szamos- und Bistritzthale noch aus der Zeit vor Geza II. stammen und daß ihr Gedeihen unsere Könige veranlaßte, die Colonisiruug fortzusetzen. Die Rumänen dürften erst lange nach den Deutschen eingewandert sein. Unter den Gemeinden im Borgöthal und längs des Szamos gibt es auch mehrere von russischem Ursprung, doch sind diese im Laufe der Zeit völlig romanisirt worden. Erst in neuester Zeit fangen die Magyaren an, im Comitate Boden zu gewinnen; es fällt dies so ziemlich mit der verfassungsmäßigen Aera zusammen. Bis 1848 besaßen nämlich die sächsischen Städte und Gauen das Privileg, daß in ihrem Gebiete kein nicht ihrer Nationalität Angehöriger unbewegliches Gut erwerben durfte; in der Militärgrenze aber konnten der Natur der Organisation entsprechend nur Rumänen wohnen. Aus älteren Zeiten finden sich Spuren zahlreicherer und ständiger Niederlassung von Magyaren blos zu Alt-Rodna unter den Bergleuten, dann in Zselyk, Tacs und Neudorf (Felsö-Szäß- Ujfalu) und an letzterem Orte sind auch sie bereits mit den Sachsen verschmolzen. Die übrigen Gemeinden, in denen noch Magyaren in größerer oder geringerer Zahl wohnen, wurden bei der Arrondirung der Comitate (1876) ans den gewesenen Eomitaten Doboka und Jnner-Szolnok zu dem jetzigen Comitate Bistritz-Naßöd geschlagen. Gegenwärtig beginnen magyarische Gewerbetreibende sich in den größeren Gemeinden des Comitates niederzulassen und das magyarische Element gewinnt langsam Boden.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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