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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 252 -
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252 oftmitGold oderSilberdurchwirkteKatrincza. DasHaar schmücken sie gern mit Blumen, den Hals mit Perlen oder Denkmünzen. Ältere Frauen tragen das Lederwamms von dunklerer Farbe, den Kozsök. Die Stiefel sind schwarz, seltener roth, viele aber tragen schon Schuhe. Obwohl es verhältnismäßig wenig Fruchtboden gibt, lebt die Bevölkerung doch ziemlich gut und erfreut sich einer geregelten Ernährung. Die sächsischen Ortschaften machen mit ihren gut in Stand gehaltenen Gassen und hohen ziegelgedeckten Häusern einen städtischen Eindruck. Der Eingang in die Häuser befindet sich in dem Hausgang, den man von der Straße aus betritt; von da aus öffueu sich Thüren rechts und links nach dem Wohn- und Paradezimmer. Auch das letztere ist bei jedem sächsischen Hause obligat; es enthält den besten Hansrath der Familie: die oft werthvollen, schön geschnitzten und bemalten Holzmöbel, Truhen, Schränke, die gleichfalls kunstvoll geschnitzten Leg- und Tragbretter mit alten Zinntellern, Kannen und Thongefäßen, die prächtig ausgenähten Polsterköpfe, Tücher n. f. w. Die Rumänen bauen ihre Häuser gern mehr zerstreut und nicht geuau in der Häuserzeile, sondern etwas einwärts; die Hausthür öffnet sich nie auf die Gasse, sondern in den Hofraum. In alter Zeit hatten sie hohe Strohdächer. Unter den Gassenfenstern prangt ein Blumengärtchen mit Malven, Klatschrosen, Frauenmünze und anderen altmodischen Blumen. Das rumänische Bauernhaus ist meist ein Holzbau. Vom Hof gelaugt man in den Flur und von da in das „vordere", nach der Gasse gehende und das „Hintere", nach dem Hof gelegene Zimmer. Die Zimmer sind nicht gedielt und niedrig, aber recht freundlich. Die Möblirnng ist ärmlich und unbequem, doch findet man auch hier auf den einfach gefügten Schüsselbrettern und den hochgethürmten Betten nicht selten werthvolles altes Geschirr und sehr schöne Ausnäharbeiten. Der Sachse lebt sparsam und mäßig. Er ißt täglich gekochte Speise und auf seinem Tische fehlt selten der selbstgekelterte Wein. Die Hauptnahrung des Rumänen besteht aus Maisbrod, „Pulißka" (einer Art Polenta), Milch und Topfen. Fleisch kommt seltener vor und das Getränk ist Branntwein, jetzt auch schon Bier. Die Bevölkerung treibt zumeist Ackerbau und Viehzucht. Handel und Gewerbe sind nur in Bistritz nennenswerth, wo Lederindustrie und Hutmacherei auch jetzt ins Gewicht fallen. Die übrigen Gewerbezweige sind wohl regsam genug, haben aber nicht mehr den ausgedehnten Bezirk, wie früher, als ihr Markt bis ans Schwarze Meer reichte. Nenerdings hat die Holzindustrie einen Aufschwung genommen und es gibt sechs Sägemühlen. Außerdem zählt das Eomitat eine Hutfabrik, zwei Bierbrauereien und einige Spritfabriken. Wie schon erwähnt, ist über die Urgeschichte des Eomitats weder in Urkunden, noch in Überlieferungen Aufschluss zu finden; man weiß nicht einmal, wer hier gesessen, als die Magyaren bei der Landnahme eindrangen. Sicher ist nur, daß in Alt-Rodna und Bistritz schon zu Anfang des XIII. Jahrhunderts blühende deutsche Colouieu unabhängig von
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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