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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 262 -
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262 (900 Einwohner) hinaus in diesem ungeheuren Gebirgsbezirk des Comitats kein bewohnter Ort mehr vorkommt, sondern das Reich der Alpen, Felsen und Urwälder beginnt. In dem milderen und besser bevölkerten Szälvathal ist Telcs die größte und wohlhabendste Gemeinde (3100 Einwohner), mit Sägemühlen in der Nähe. Im Szälvathale hat sich, seit der Vollendung der Straße über Romuli nach Szacsal, ein sehr lebhafter Verkehr nach dem Nachbarcomitat Märamaros entwickelt. Von Naßöd aufwärts zieht die Straße im Szamosthale über Nepoß (1200 Ein- wohner) bis Földra (über 2100 Einwohner) in östlicher, von da bis Kis-Jlva (1200 Einwohner) in nordöstlicher Richtung. Hier trifft das Szamosthal mit dem engen Jlvathal zusammen, in dem die Ortschaften Szent-Jözsef, Magura und das wegen seiner Pferde berühmte Kis-J lva (1200 Einwohner) liegen. Von hier gelangt man zu Fuße oder zu Pferde über das Gebirge nach dem Alpendorfe Kosna, der letzten uugar- ländifchen Gemeinde an der Grenze der Bukowina. Ostlich von Kis-Jlva liegt im Thälchen des Lesbaches die Gemeinde Les, deren Häuser sich auf den Nordabhang des Heuyul- gebirges stützen; unter den Einwohnern (1300) hat sich die Überlieferung erhalten, daß man dort noch zu Beginn des XIX. Jahrhunderts Auerochsen gesehen habe. Von Kis-Jlva weiter längs des Szamos gelangt man über den besuchten Badeort Oläh-Szent-György, Majer (2500 Einwohner) und das reizend gelegene, dem Grafen Bethlen gehörige Bad Dombhät nach Alt-Rodna (Ö-Radna). Der Ort war einst eine große Stadt und soll nach der Überlieferung schon während des Tataren- einfalles 40.000 Einwohner gehabt haben; jetzt macht er einen dörflichen Eindruck und hat 3700 Einwohner, meist rumänische Bauern und Bergmannsfamilieu, nur wenige Magyaren. Dennoch läßt ein Gang durch die Gassen und über den Markt erkennen, daß hier einst eine entwickelte Cnltur geherrscht hat. Fast jedes Haus am Markte hat seinen eigenen unterirdischen Gang, denn vor mehr als siebenhundert Jahren war die zur Vertheidigung eingerichtete Stadt kreuz und quer von einem ganzen Netz unterirdischer Gänge durchzogen, deren Überreste, sowie die Kirchenruine im Hofe des jetzigen griechisch- katholischen Pfarrhauses, von einer bedeutenden Vergangenheit berichten. Den Untergang der alten Stadt erzählt der Chronist wie folgt: Ein wilder Trupp Tataren unter dem Häuptling Kadan fiel von Norden her in Siebenbürgen ein. Drei Tage dauerte es, bis sie durch den Rodnaer Paß dringen und in die Gegend von Rodna gelangen konnten. Dort stand damals eine deutsche Stadt (Rodenau) mit reichen Bewohnern, die Bergbau trieben. Sobald sie Kunde vom Feinde erlangt hatten, rückten sie ihm unter der Führung des Grafen Ariscald entgegen, um ihn aufzuhalten und zurückzuwerfen. Als die Mongolen das gut bewaffnete Volk sahen, traten sie einen scheinbaren Rückzug an. Da kehrten die Bewohner von Rodna jubelnd in ihre Mauern zurück, legten die Waffen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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