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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
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280 (^rclövi6ek). Es wird meist aus Roggen oder Halbfrucht gebacken, bei ärmeren Lenteu aber mischt man Roggen mit Gerste, ja man bäckt selbst reines Gerstenbrot, und dies ist auch bei Wohlhabenden das Dienstbotenbrot. Nahrhaftere Speisen werden meist in der Arbeitszeit gegessen. Als Gewürz dient der Pfeffer, für Suppe und Kuchen der Safran. In den Kuchen wird auch Ingwer und anderes Gewürz gethan. Paprika ist selten. Mundart. — „Der Szekler hat den Magyaren gezeugt", pflegt der Szekler voll Selbstgefühl zu sageu. Oder er variirt es: „Gäbe es keinen Szekler auf der Welt, so gäbe es auch keinen Magyaren." Er hält sich nämlich für Attilas Sohn, den Magyaren nur für dessen Enkel. Diese überlieferte Auffassung gilt ihm aber auch für seine Sprache, die im Ganzen und Großen vollkommen mit der magyarischen Gemeinsprache übereinstimmt. Immerhin hat sie gewisse phonetische, etymologische und syntaktische Eigenheiten, welche die Sprache der Szekler als eine besondere Mundart des Magyarischen erscheinen lassen. In der Szekler Mundart selbst sind zwei Schattiruugeu zu unterscheiden: eine östliche nnd eine westliche, zwischen denen das Thal des Großen Kokelflusses die unge- fähre Grenze bildet. Die östliche Nuance steht dem Dialekt der oberen Theißgegend näher, die westliche dagegen dem Dialekt des Alföld, insofern erstere das mitteltonige e nnver- ändert beibehält, letztere aber es fast allgemein in ö verwandelt: s?ekH—s2ökH (statt s?e- Icel)', Szekler), emder—embör, n.s. f. Übrigens ist allen Szeklern die Eigenheit gemeinsam, daß sie die langen Selbstlauter lieben; dHön—de^ön, jvZ—jo», M—M; statt i und i wird oft ü und ü, oft aber e und e gebraucht, zum Beispiel: küs—kis, üÄ6—i66, mü, mü, irmnk —mi, minlc, es—is, ehn—ih'u; statt des offeneren Lautes wird oft ein geschlossenerer gebraucht: poroncs—parancs, s?ova—s?avs, auch wird die Anpassung des Selbstlautes noch strenger als in der Gemeinsprache durchgeführt: alia^t—n keljt, ckocöka- Äes?ka, —A^ertya. In der Wortlehre ist es eine interessante Eigenheit, daß bei den Nennwörtern statt der Suffixe -toi, -töl und -nnl, -nel die Formen -nöl, -nöl oder nül, -nül und -ni, -nitt gebraucht werden; ferner daß bei den Zeitwörtern verschiedene Alterthümlichkeiten bei- behalten werden, die in der Vulgärsprache außer Gebrauch gerathen sind oder nur noch literarisch, abtr auch dann selten, Verwendung finden. So das historische Perfeetnm, das Imperfectum und Plnsquamperfectum: ira, köre, ir vala, ker vala; ii-t vc»It, ilt valn, unter denen die Form iin (schrieb) so allgemein als regelrechte Vergangenheit gebraucht wird, daß daneben die wirkliche Vergangenheit (irt, hat geschrieben) mir ausnahmsweise vorkommt. Sehr schön wird das Imperfectum (ir vnln) in Bedingungssätzen gebraucht, desgleichen die gleichfalls alterthümliche, anderswo kanm mehr gehörte künftigvergangene Zeit (irni lvZM, wird geschrieben haben) als Ansdruckssorm für eine unbestimmte Behauptung, iu Sätzen wie dieser: ÜF> Ints^ik, el lo^ott mermi an a liu vnlsliovä,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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