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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 287 -
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287 Kurz, selbst beim Tanzen kann die immer thätige Seele des Szeklervolkes nicht ruhen, auch in diesem Genre tauchen köstliche Perlen der Volkspoesie empor. Im Märchendichten und Märchenerzählen hat der Szekler vollends kaum seinesgleichen. Während in seinen Liedern schlichte Anmuth und echte Natürlichkeit uns die Seele rühren, müssen wir in seinen Märchen die gewaltige Phantasie, unerschöpfliche Erfindungskraft und den urwüchsigen, gesunden Humor bewundern. Wo immer die Wiege der Märchen gestanden, die uns der Szekler als Märchenerzähler vorträgt, sie wirken als echte Szekler- Märchen; das Volk hat ihnen seinen Stempel aufgedrückt; in jedem einzelnen Märlein ist sein unverfälschter, ursprünglicher Gedankengang zu erkennen, gleichviel ob es offenbar szeklerischen Ursprungs oder aus der Fremde in dieses Erdreich verpflanzt worden. Das Frivole mag er nicht, wohl aber den richtigen, bodenständigen, zwerchfellerschütternden Humor. Seine liebsten Märchen sind nicht die mit Wunder über Wunder vollgestopften, sondern die, in denen er sich selber und seinen Gedankengang erkennt, in denen sich Lebensweisheit mit gesundem Humor paart. Er ist kaum wieder zu erkennen, wenn so seine Einfälle hervorsprudeln, einer närrischer als der andere, bis znr förmlichen Tollheit. Der Reichthnm der Szekler Märchendichtung ist ein fernerer Beweis, daß die Szikler Volkspoesie als Ganzes ein weites Reich voll kostbarer Schätze bildet. Das Alaros-Tordaer «Lomitat. Den größten Theil des Gebietes südlich von der Kelemenalpe zwischen den Thälern des Maros und Kleineu Kokelflusses nimmt das Maros-Tordaer Comitat in einer Aus- dehnung von 4324 Quadratkilometer ein. Im nordöstlichen Theile ist es waldbedecktes Gebirge von alpinem Charakter, im südwestlichen eine Hügelgegend, die unvermerkt in die Bodenwellen des Mezöseg übergeht. Die Gebirgsgegend besteht aus zwei geographisch getrennten, geologisch aber zusammengehörigen Gebirgen, die der Marosflnß scheidet. Am rechten Ufer sind es die Ketten der Kelemenalpe, am linken die vom Mezöhavas (1777 Meter) rings ausstrahlende Gebirgsgrnppe, die östlich durch den Bncsin-Grat mit der Haupt- masse der Hargita verbunden ist. Der Mezöhavas (— Feldalpe) selbst ist eine gewaltige Kuppe, die auf breiter Basis rnht und deren Flanken mit Buchen- und Fichtenwäldern bedeckt sind. Der flache Rücken der Alpe ist mit ausgedehnten Weidegründen bedeckt, denen er auch seinen Namen verdankt. Der Mezöhavas als höchste Erhebung ist als Mittelglied in jenem Gebirgssystem anzusehen, dessen östliche, mit der Grenzgebirgskette nnd der Hargita verknüpfte Zweige den Maros- flnß reichlich mit Wasser nähren und auch die Wiege der beiden Kokelflüsse sind.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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