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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 306 -
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306 Seite sieht man noch einen Rest der Römerstraße, vom Volk „Riesengraben" (üriäsok nrka) genannt. Die Thäler, die den südwestlichen Abhang durchfurchen, haben wenig Bäche; diese vereinigen sich unten in dem kleinen Nyärädbach. Diese Thäler sind mit rein szeklerischen Dörfern dicht besetzt. Die Dörfer der beiden Nyäräduser bildeten einst zwei Kirchen- gemeinden mit den Hauptorten Szen t - Jmre und Kereßtnr. Diese Ortschaften haben Kirchen aus dem XIV. Jahrhundert, und die von Kereßtnr fällt durch ihren hohen, schlanken, stilvollen Thurm besonders auf. Im Thale des kleinen Nyäräd ist eine besondere Art von Aepseln heimisch, der „Marosszeker rothe Parisapfel", den auch das Szekler Volkslied feiert. Der kleine Nyäräd ergießt sich bei Szereda in den großen Nyäräd, wo dessen Thal sich ausweitet und das auch im Lied besungene Nyärädseld bildet. Szereda ist jetzt Groß- gemeinde; in früherer Zeit wird es als Stadt (oppicZuin) erwähnt, die mit Maros- Väsärhely wetteiferte und Verwaltungssitz des alten Maroser Stuhles war. Auch jetzt kann es als Mittelpunkt der Nyärädgegeud gelten, da es das Bezirksgericht, Stnhlrichteramt, Steneramt und Notariat besitzt. Das Nyärädseld zieht von Szereda in südwestlich-westlicher Richtung bis Nyärädtö, wo es mit dem Marosselde verschmilzt. Thalabwärts liegt Dorf an Dorf, theils im Gefilde, theils in den Mündungen der Seitenthäler. Bei Szent -Läßlö wendet sich das Nyärädthal westwärts. Dieses Dorf hat ein Kirchencastell, das auf einem kleinen Hügel steht und jetzt den Unitariern gehört; es ist eines der ältesten erhaltenen Baudenkmäler der Gegend, mit den schmalen rnndbogigen Fenstern des romanischen Stiles. Nahe bei Szent- Läßlö liegt Bäl intsalvannd gleich dabei Baczka-Madaras . Der Bergabhang Baezka hat vorzüglichen Wein. Hier war Gregor Kiss zu Hause, der Neubegründer des Collegiums zu Szekely-Udvarhely. Das Marosthal und seine Fortsetzung, das Nyärädthal, sind durch eine schmale Hügelkette vom kleinen Kokelthal getrennt. Der Kokelfluß kommt aus dem Udvarhelyer Comitat und tritt bei Szoväta auf. Dieser Ort hat eine kleine Badeanlage mit verschiedenen Salzquellen, die mehr Beachtung verdienen, zumal auch die Gegend reizend ist. Eine halbe Stunde von Szoväta liegt Sövärad , an der Stätte eines römischen Castrnms, dessen Spuren und Ueberbleibsel sich zwischen den dicht zusammengebauten Häusern finden. Unterhalb des Dorfes erhebt sich eine vom Bekecs ausspringende Berg- zinne mit Spuren einer Burg, die das Volk Burg Csombod nennt. Nach den Volkssagen war sie, gleich der Burg Moka, die einst am anderen Kokelufer lag, der Burg Firtos bei Korond und Fran Rabsons Burg über Jlyesmezö, durch Feen, Riesen oder sagenhafte Helden erbaut.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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