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interessantesten Gebirgsbahnen Europas zu sehen, die bis zum prächtigen Csik-Gyimeser
Bahnhofe eine ganze Reihe von Seheuswürdigkeiten bietet, wie den Viaduct von Karakö,
der ein 64 Meter tiefes Thal überbrückt, und den 1224 Meter langen Tunnel.
Jenseits der Altschlucht erhebt sich eine malerische Felsgruppe der Grenzkarpathen.
Das erste Dorf ist da Cs ik-Madaras an einem Hügel, der die Kirche trägt. Unter König
Sigismnnd gab es hier berühmte Eisengruben, jetzt wird treffliches Thongeschirr gemacht.
Dies ist das allgemeine Hausgewerbe, jedes Haus ist eine Töpferwerkstatt. Alsbald folgt
Daufa lva , mit Ol t fa lva gegenüber, dann Karczfalva mit dem darangebauten
Jenöfa lva ; sie bilden zusammen die Kirchengemeinde Nagy-Boldogasszonyfalva,
Die gemeinsame Kirche, aus dem XV. Jahrhundert, steht auf einem Hügel mitten in
Karczfalva. Ihre mit Schießscharten versehene Ringmauer ist noch wohlerhalten. Der
Kirchenschatz enthält alte werthvolle gottesdienstliche Gefäße. Jenseits von Jenöfalva folgt
Szen t -Tamäs und eine Viertelstunde weiter dieGroßgemeindeCsik-Szent-Domokos,
von 3521 Szeklern bewohnt, die als Hausgewerbe Töpferei treiben. Hier endet die
Ebene der oberen Csik. Leider wird der schneeweiße Marmor eines nahen Berges, der als
Zierstein zu verwenden wäre, blos zum Schottern der Landstraße benützt.
Das Altthal wird immer enger nnd wilder. Zwölf Kilometer aufwärts liegt,
853 Meter hoch, die Grubencolouie Balänbänya . Der Berg Baläuhavas hat die größte
Kupferprodnction im Lande, doch feiert die Arbeit seit 1895. Im Hintergrunde thürmeu
sich die enormen Kalkalpen des linken Ufers, im Sonnenschein blitzende, wogende, schnee-
weiße Felsen, wie der fast senkrechte Tarkö und der 1795 Meter hohe Nagy-Hagymäs.
Sie sind von ganz alpinem Charakter, die Gipfel kahl, die Flanken mit schroff abfallenden
Riffen nnd waldigen Vorsprüngen besetzt. An der nördlichen Ecke des Tarkö erhebt sich
das kaum weniger gewaltige Felsgebilde Öcsem-teteje. Der Tarkö und der Nagy-
Hagymas sind durch den tannengrünen Bergrücken Kurmatura verbunden. Wo sein
Wald am dicksten ist, entsteigt ihm die gewaltige Pyramide des Egyeskö (Einzelstein).
Ihr Gipfel ist schneeweiß, an ihren Flanken wechseln scharfe Furchen von Steinmuhren
mit vereinzelten Streifen von Tanneugrüu. Au den Nagy-Hagymäs lehnt sich die ungeheuere,
kahle, rothgeäderte, mit orgelpfeifenförmigen Felszacken besetzte Masse des Vereskö und
neben ihm der ausgezackte Felsberg Czofrouka.
Bald ist nun der Gereczes erreicht, der die Wasserscheide zwischen Alt und Maros
bildet und zugleich die obere Csik von der Gyergyö trennt. Sein Gipfel blickt ins herrliche
Marosthal hinab, ans die Gyergyöer Ho chebene in ihrem Kranze von Alpen und
düsteren Fichtenwäldern. Vom Nordabhang des Gereczes steigt man auf das schöne
Gyergyöer Plateau nieder. Das erste Dorf heißt Gyergyö-Vaslab, dann folgt die Groß-
gemeinde Gyergyö-Tekeröpatak. Zwischen beiden bleibt links vom Wege, am Maros,
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (7), Band 23
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (7)
- Band
- 23
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.13 x 23.25 cm
- Seiten
- 622
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch