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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 339 -
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339 dem Großen und Kleinen Homoröd dient. In dem Engthal jenseits liegt Homoröd- Almas. Wiederum südlich von hier führt der Weg über eine Wasserscheide in das Thal des Vargyasbaches mit der Ortschaft Vargyas . Hier, in den Gemarkungen von Vargyas und Homorod-Almäs, befindet sich eine der interessantesten Naturmerkwürdigkeiten des Szeklerlandes, die Almäser Höhle, im Volksmunde — und auch in alten Schriften — Csndälö-kö (Wunderstein) genannt. Sie heißt übrigens auch Kö lik (Steinloch). Von Vargyas ab wird das Thal immer enger, rechts und links starren felsige Bergketten empor und in der Flanke der rechts aufsteigenden gähnt der schwarze Höhleneingang. Eine kühle, feuchte Luft schlägt dem Eintretenden entgegen. Aus den Wänden und von den niederhängenden Felsen- säulen trieft kalkhaltiges Wasser, in der großen, geheimnißvollen Stille hört man jeden Tropfen fallen. Ein Flintenschuß in dieser unheimlich stummen Höhle weckt mit dem Echo zugleich Schwärme von Fledermäusen, die aus finsteren Schlüften hervorflattern und, vor Schreck piepsend, durch die düsteren Hallen huschen. In Schlamm, Wasser und Guano bis an die Knie versinkend, bald über Felshügel kletternd, watet und kriecht man von Saal zu Saal; man athmet erleichtert auf, wenn man nach Zurücklegung einer Strecke von 800 Meter wieder ins Freie gelangt. Unwillkürlich denkt man der alten kriegerischen Zeiten, als das Volk der Gegend vor den Tatarenhorden hieher zu den Fledermäusen flüchtete und monatelanges Elend duldete. Von der steinernen Mauer, mit der sie den Eingang schlössen, sind noch Reste vorhanden; sie zeigen, wie die Leute sich hier vertheidigt haben. Wenn auch die Mauer verschwindet, werden die Sagen fortleben, die sich an die Höhle knüpfen. Da steht gleich dem Eingange gegenüber eine schlanke Felsnadel, der Esa la -Thurm. Als das Volk in der Höhle schon vom Hunger- tode bedroht war, unternahm es der Kriegsmann Esala, diesen Felsthurm zu besteigen und Umschau nach den Tataren zu halten. Und siehe, er erblickte nirgends eine Spur des Feindes. Da wandte er sich in seiner großen Freude gegen die Höhle hin, um die freudige Botschaft hinüberzurufen. Allein die rasche Wendung wurde sein Verhängniß, er stürzte hinab und blieb todt liegen. Die Höhle enthält zwölf Säle, es gibt aber noch etliche kleinere in den Flanken dieser Berge, darunter den Lö-csür (Pferdestall) und Kö-esür (steinerner Stall). Alle haben als Schlupforte gegen die Tataren gedient. Jetzt werden sie immer mehr von Touristen besucht. Sehr interessant ist der Ausflug von Homoröd-Almäs nördlich im Thale des kleinen Homoröd, nach Szent-Kereßtbänya. Man passirt dabei Lövete, wo das Salz- lager des Eomitatsgebietes seine nördliche Grenze hat. Weiter oben verengt sich das Thal immer mehr und wühlt sich in den Abhang eines aus Trachyt-Eouglomerat bestehenden Plateaus ein, das im Südosten den Grat der Hargita umgürtet. Unfern SS»
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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