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von Lövete befindet sich die kleine Grubenanlage Röka-Väros . Hier wird in primi-
tiver Weise auf das Eisengestein geschürft, aus dem man in Szent-Kereßtbänya Eisen
schmelzt. Von dieser Grube weiter steigt der Weg durch dichte» Fichtenwald immer
höher. Der Bach hüpft im Thalgrunde über die Felsstufen in großen und kleinen Cascaden
nieder. Bald ist die Mündung des Kleinen Homorödthales erreicht. Ein malerischer
Punkt, wo man die Badecolonie Dobogö, eine Besitzung des Abgeordneten Ugron,
erblickt. Eine der Quellen bricht aus dem Bachbette selbst hervor, eine andere aus dem
rechten Ufer. Die erste wird getrunken, in der zweiten wird gebadet.
Eine Viertelstunde von Dobogö gelangt man aus der Thalschlucht auf den Rand
eines Plateaus. Der Fichtenwald wird lichter, die Hochebene ist bunt von Äckern und
Wiesen. Im Hintergrunde erhebt sich das mittlere Hauptmassiv der Hargita, an dessen
Fuße die Nachbardörfer Szentegyhäzas- und Käpolnas-Olahfalu lagern. An dem Bache,
der über den Rand des Plateaus niederschäumt, stehen die Eisenhämmer von Szent-
Kereßtbänya, weiterhin die Schmclzhütten und die meist aus Arbeiterhäusern bestehende
Ortschaft Szent-Kereßtbänya. Auch das Bad Lobogö ist hier sehenswerth. Sein
Wasser sprudelt wie in Siedehitze. Bei einer polternden Sägemühle geht man über den
Bach nach Szentegyhäzas-Olähfa ln und dem nordöstlich gelegenen Käpolnas-
Olähsaln. Diese beiden stark bevölkerten Orte sind eine interessante Specialität. Sie
hatten einst ihren besonderen Königsrichter und viele Vorrechte, von denen sich noch eines
erhalten hat, sie senden nämlich ihren eigenen Abgeordneten auf den Reichstag. Wie alles
Volk am Hargitafuße, ist auch das von Olähfalu früher viel und weit mit seinen Fichten-
brettern umhergezogen. Bei seiner Weltabgeschiedenheit hat es sich die einfachen Sitten
und Bräuche, auch die uralte Tracht, bis heute bewahrt. Wie früher, so ist es auch jetzt
verschieden vom übrigen Szöklervolke. Auffallend sind die vielen Kröpfe, daher ihnen die
übrigen Szekler allerlei fromme Einfalt und Tölpelei aufmutzen, obgleich sie doch praktisch,
ja verschlagen genug sind, um das Sziklerland durch eine Menge spitzfindiger Anekdoten
zu amüsiren. Jedenfalls sind sie fleißige und wohlhabende Leutchen.
Östlich von Szentegyhäzas-Olähfaln ist der Tolvajos-Paß mit dem Ursprünge des
Gyrpübaches. Dort mag man die Landstraße nach dem Esiker Comitate verlassen und
die Ocker- und Opalgrube an der Mündung des Baches in Augenschein nehmen. Etwa
drei Viertelstunden unterhalb erhebt sich im Vargyasthale die malerische Felsgruppe
Sölyomkö (Falkenstein), an deren Fuße das kohlensänrehältige Bad Kiruly-Fürdö
liegt. Südwestlich von Olähsaln liegt in einem Seitenthale des Kleinen Homoröd, von
schönem Fichtenwalde umhegt, das einfache, aber reizende Homoröder Bad. Aus dem
Felsboden brechen reiche kohlensänrehältige Quellen hervor. Die hübschen Villen, zweck-
mäßig eingerichtete Badegebäude und das gute Gasthaus sichern dem schönen Punkte
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (7), Band 23
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (7)
- Band
- 23
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.13 x 23.25 cm
- Seiten
- 622
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch