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Nimmt man von Udvarhely die Richtung nördlich auf Szombatfalva, sv erreicht
man alsbald das Bad Szejke, eine Gründung und Besitzung des verdienten Barons
Blasins Orban, dem man auch das große Werk: , SxekelMIck leirasa" (Beschreibung des
Szeklerlandes) verdankt. Nahebei bricht in der Nähe eines Torflagers jüngerer Bildung
ein schwach kohlensänrehältiges, bituminös riechendes Wasser hervor. Dies ist der
Szejke, das Lieblings-Trinkwasser der Udvarhelyer. Dem Bache entlang erreicht man
die als Wasserscheide dienende Baknyahöhe. Gegenüber sieht man das Thal des Nyikö-
baches ziehen, erst in westlicher, dann in südwestlicher Richtung; sein unterer Theil ist mit
hübschen, gut bevölkerten Ortschaften besetzt. Das Volk der Nyikö-Gegend ist das statt-
lichste im Comitat. Man sieht hochgewachsene Männer, hübsche Frauengesichter und eine
treulich bewahrte, einfache, aber geschmackvolle Szeklertracht. Die Gegend ist auch eine der
fruchtbarste» an Szeklerliedern und -Märchen. Sie ist nicht etwa wildromantisch, viel-
mehr anmnthig und stimmungsvoll; ein Volkslied singt von ihr:
„Schön ist Nyikö, schön die Gegend,
Brave, freie Szekler Gegend, Schöner ist da ein Weidenzweiglein,
Als wo anders ein blau Blauveiglein "
Östlich von der Baknyahöhe liegt auf einer Erhebung von 715 Meter der Ort
Oroßhegy, dessen magyarisirte Bevölkerung von einer alten slavischen Cvlonie
abstammt. Nordwestlich vom Szejkebade wird der Weg plötzlich abschüssig, steigt aber
von Szent-Lelek an wieder, bis er den Pälfalver Berg ersteigt. Von Pä lsa lva west-
lich liegt Enlaka, mit einer unitarischen Kirche, deren Inschrift in hunnisch-scythischen
Buchstaben schon erwähnt wurde. In der Nachbarschaft liegt F i r tosvära l ja . Über
beiden Dörfern ragt der Firtosberg empor, die höchste Ausstrahlung (1050 Meter) der
Hargita zwischen beiden Kokeln; man überblickt von ihm nicht nur beide Kokel und das
Nyikö, sondern auch einen Theil der Maros- und Altgegend. Auf dem Gipfel sind
Trümmer einer alten Burg, an die sich mehrere schöne Volkssagen und Märchen knüpfen.
Von der Pälfalver Höhe gelangt man nördlich in einen tiefen Thalkessel, den der
Korondbach durchströmt. Dies ist die Salzgegend (Sövidek). Der erste Ort ist Korond,
wo Töpferei betrieben wird. Eine Viertelstunde davon liegt das reizende Koronder
Bad am linken Ufer, mit schattigen Promenaden und hübschen Gebäuden. Die herrliche
Gebirgslnft und das kohlensaure Quellwasser locken viel Pnblienm an. Über dem Bade-
orte grünt der Ärcsö-Hain, in dem ein Bassin mit Salzwasser zum Baden einladet.
Nordwestlich folgen Also- und Felsö-Sosa lva , die ein hoher Felsgipfel, der Fias-
tetö, beherrscht. An seinem Fuße liegt Atya, der höchstgelegene Ort im Comitate. Man
folgt den Bächen, die aus der westlichen Flanke des Fiastetö entspringen, in ihrem Thale
zum Mittellaufe der Kleinen Kokel hinab und gelangt bei Eted in das Thal des Küsmöd-
baches, an dessen westlichem Ende Bözöd-Ujsaln liegt, die Heimat der Sabbathianer.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (7), Band 23
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (7)
- Band
- 23
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.13 x 23.25 cm
- Seiten
- 622
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch