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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 362 -
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362 Borosnyö ein kleiner Ausflug südlich in das romantische Thal des Bosanflnsses (Bodza) gemacht. Von Nagy-Borosnyö führt über Kis-Borosnyö eine treffliche Landstraße, die nach der Ansiedlnng Nagypatak anfängt, mit großer Steigung den 800 Meter hohen Ladöcztetö zu erklimmen. Von da senkt sie sich zwischen schonen Alpenmatten zum Dörfchen Bodza- fordulö nieder, das seinen Namen (Bosanwende) nach einer plötzlichen Schwenkung des Bosaubaches führt, und erreicht hier den von Nyen herkommenden Straßenzng. Von Bodzafordnlö abwärts findet man Szita-Bodza und unterhalb davon die Mikes'sche Glashütte, wo am rechten Ufer der Grenzbach Große Kräfzna, am linken der Kleine Kraszna- bach in die Bofau fallen. Hier an der Landesgrenze steht das neue Zollamt, dem gegen- über, schon auf rumänischem Gebiet, der 1664 Meter hohe Sziltouberg aufsteigt, mit einem herrlichen Meerauge, das, von dichtem Buchenwald umgeben, an seiner östlichen Flanke unter dem Gipfel liegt. Der eigentliche Bodzapaß beginnt unterhalb des Zoll- amtes. Vielfach führt der Weg auf hohen, durch Stützmauern gesicherten Dämmen, über dem Bett der Bosan, steilen Felswänden entlang. Weithin klimmt er an schwindeligen Abgründen vorbei, in deren Tiefe die Bosan von Fels zu Fels schäumt. Geht man von Bodzafordnlö südwärts der Quellgegend des Bosaubaches zu, so erblickt man das alte Bodzaväm (Bosauzoll) und gelaugt über den Paß von Tatärhavas und das alte Bodza ans rumänisches Gebiet. Auch hier herum ist die Gegend von großer alpiner Schönheit. Westlich von Bodzasordulö führt eine gute Landstraße nach Nyen, das ins Tatrang- thal hineinschaut, und der einstigen, von den deutschen Rittern gegründeten Cruceburg (Kreuzburg), wo liukerhaud, dem Tatrangbach ganz nahe, Dorf Bodola, der Stammsitz der Beldi, mit deren Schloß, liegt. Rechts von Nyen, in den Thälern der Vorberge des Bosangebirges, liegen mehrere hübsche Dörfer, bis Egerpatak hinauf. Von hier soll man das nahe Rety besuchen, um eine der großen Naturschönheiten des Comitates, dasRötyer Ried (ret^i n^ir) zu sehen. Der eigenthümliche, röthlich glänzende Saud, der diese Ebene bedeckt, besonders aber die nach Hunderten zählenden Seen verrathen, daß hier einst wohl ein einziges ungeheueres Seebecken war. Es trocknete aus und ließ den Sand zurück, in dem jetzt Birken und Erlen üppig gedeihen. An den tiefer gelegenen Stellen, 40 bis 50 Fnß von einander, blinken kleine Seen, alle regelmäßig gerundet, zwischen schlanken Birken und dunklem Erlenlaub hervor. In einigen wachsen mannshohe Binsen. Der filzige Moosboden bildet breite Flecke nnd Pfade, und grünlich-gelbe Algen fließen gleichsam auf dem Wasserspiegel zusammen. Manche Seen sind ganz überwachsen von schwefelgelben Sumpfblumen. Neben den kolbigen Halmen des schwertblätterigen Schilfes öffnen sich die seltsam
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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