Seite - 395 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23

395 oft man Juschristkreuze stehen, alle aus einem Stück Holz geschnitzt und mit einer Deckplatte gekrönt, so daß sie durch Silhouetten und Verzierung au Götzen von byzantinischem Stil erinnern. Auch die Stellen, wo bei den Umgängen der Grenzweihe die Ceremonien stattfinden, und die Felder der Geistlichen sind mit Kreuzen bezeichnet. Das Schulwesen ist gegenwärtig bestens geordnet. Jede Gemeinde hat ihre Volksschule, mindestens eine consessionelle. Staatliche Schulen gibt es in 8 oder 10 Gemeinden. Auch die staatliche Domäne erhält an den Verwaltungssitzen ihrer drei Wirthschaftsbezirke Volksschulen. Aus dem Fonds der ehemaligen Militärgrenze werden in zehn Gemeinden Volksschulen Das Fogaraser Land dürfte bis ins XIII. Jahrhundert größtenteils unbewohntes, waldbedecktes Grenzgebiet gewesen sein. Als die Rodungen zunahmen, kamen von jenseits der Alpen Bulgaren, Vlachen (Walacheu) und Petschenegen mit ihren Herden zur Weide herüber. Doch gab es schon beträchtliche Ortschaften, vor allem Fogaras, dann Szombat- hely (jetzt Szombatfalva) und in der Nachbarschaft Boja (jetzt Voila). Zu Anfang des XIII. Jahrhunderts stiftete König Emerich die Cistercienserabtei zu Kerz, um die Urbar- machung der Wildniß zu fördern. Andreas II. verleiht der Abtei hier neuen Landbesitz und auch den Sachsen ein Waldgebiet; darum vermuthlich wurde der Landstrich im Westen, zwischen der Krümmung des Alt bei Rothenthnrm und dem am Fuße des Szurulberges entspringenden Felekbach, von Sachsen besiedelt und zu ihrem Boden geschlagen. Auf den königlichen Besitzungen, die immer mehr unter Cultur kamen, wurde namentlich nach dein Tatareneinfall die Besiedelung mit Walacheu systematisch betrieben.