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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 410 -
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410 Und da die walachischen Popen meist vom Auslande kämen, soll sie der Bischof einer Prüfung unterziehen. Gabriel Bethen läßt die Kirchenbücher ins Rumänische übersetzen nnd hebt auch die gesellschaftliche Stellung der Geistlichkeit, um die Rumänen für die Sache der Reformation zu gewinnen. Diese Bestrebungen hatten dann insofern ein Ergebniß, als sich unter der Regierung der Räköczy und Apaffys walachisch-magyarische resormirte Kirchengemeinden bildeten und der walachische Bischof unter die Oberhoheit des reformirten Bischofs von Siebenbürgen kam (1669), wodurch einzelne Einrichtungen der reformirten Kirche (Synode, Seniorat u. s. w.) in der walachischen Kirche Wurzel faßteu. Dem Umsichgreifen der Reformation wurde jedoch ein Riegel vorgeschoben, als der Jesuit Gregor Barauyi und der walachische Bischof Theophil eine Bewegung zu Gunsten des Eintrittes in die römisch-katholische Kirche einleiteten, worauf Theophils Nachfolger Athanasins am 1. September 1700 auf der Karlsburger Synode nebst seiner gesammten Geistlichkeit und etwa 200.000 rumänischen Familien die Vereinigung mit der römischen Kirche annahm. Kanm war dieser Übertritt der Rumänen ruchbar geworden, als aus der Walachei slavische und griechische Kalnger ins Land strömten, die einen Theil des Volkes gegen die Union aufstachelten. Dies bewog die Kronstädter schon 1701 zu einem feierlichen Protest gegen die Vereinigung. Später, um 1759, wiegelte der Kaluger So f ron ius die rumänische Bevölkerung des siebenbürgischen Erzgebirges dermaßen auf, daß die Unruhen im Sommer 1761 nur mit Waffengewalt unterdrückt werden konnten. Die Regierung gab, zur Wahrung der katholischen Interessen, dem neuen griechisch-katholischen Bischof einen Theologen aus dem Jesuitenorden zum Beirath. Nach Athauasius wurde Johann Pataki Bischof, der seiner Kirche die Herrschaften Szamos-Üjvar und Szombatfalva erwarb. Sein Nachfolger Jnnocenz Klein tauschte diese 1738, unter königlicher Genehmi- gung, gegen die Blasendorser Herrschast um. Von da an wurde Blaseudors der Sitz der griechisch-katholischen rumänischen Kirche von Siebenbürgen. Klein war eines der hervor- ragendsten Häupter dieser Kirche. Er wollte nicht nur sich und seine Kirche der Vor- mundschaft der Jesuiten entledigen, sondern verlangte in seinen Bittschriften an den Monarchen, das Guberuinm und den Landtag auch politische Rechte für das rumänische Volk, das von der Gesetzgebung als vierte gesetzliche Nation Siebenbürgens anerkannt werden möge. Der Landtag von 1791 gewährte dem griechisch-orientalischen Bekenntniß freie Religionsübnng und verordnete, daß ihre Angehörigen „von den durch Se. Majestät zu ernennenden Bischöfen abhängen und ihrer Stellung nach als den übrigen Einwohnern gleich erachtet werden sollen". Dieses Gesetz bestimmte ihre kirchlichen Verhältnisse bis 1848. Nachher, unter Führung des 1846 ernannten Bischofs Andreas Sagnna, erfuhr diese Kirche mancherlei Förderung zn weiterer Entwicklung. Das griechisch-orientalische rumänische
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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