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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 418 -
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418 Bei den Häusern von ganz altem Typus ist der Hof gewöhnlich öde und nicht ein- gefriedet. Er sieht übrigens auf der Alpe anders aus als in der Ebene. Auf der Alpe sind die Nebengebäude dicht zusammengedrängt. Im Flachlande dagegen besteht der Hof in der Regel aus drei Theilen. Der erste enthält die Nebengebäude: Getreidespeicher, Stall, Scheune, Wagenschuppen, Hühnersteige und ganz hinten den Düngerhaufen und Heustadel. Vor dem Hause steht der Ziehbrunnen. Dieser eigentliche Hof ist durch einen Zaun von der zweiten Abtheilung getrennt, die den Gemüsegarten bildet, und hinter diesem folgt der Obstgarten, meist auch mit einem Bienenstand. Diese Eintheilung des Hofes ist aber nicht allgemein giltig. Auch das Dorf sieht auf der Alpe anders aus, als in der Ebene. Dort zieht es sich mit seinen einzelnen Häusern und Hausgruppen oft 2 bis 3 Meilen weit hin. Es hat gar keine Gassen, seine Theile werden vielmehr nach den Theilen des Berges oder den dort wohnenden Familien benannt. Im Flachlande stehen die Häuser in einer Masse, beziehungsweise in Reihen und bilden, wenn nicht gerade regelrechte Straßen, doch breitere Verkehrswege. Die Höfe sind meist eingehegt. Die kleinen Fenster gehen nach der Straße. Vorgärtchen sind beliebt, oder wenigstens ein umhegtes Plätzchen vor dem Hause. Familien- und Taufnamen. — Die Rumänen haben die biblischen, griechischen und slavischen Tanfnamen angenommen; Römernamen wie Tnllins, Romnlns, Valeria, Lncretia sind erst neuestens in Mode gekommen. Anfangs waren nur Taufnamen gebräuchlich. Aus diesen sind die meisten Familiennamen entstanden. Das Volk sagt noch heute: ,?avel »I lui ^iculae«, der Pavel des Nicula. So wurde der Taufname des Vaters zum Familiennamen des Sohnes: „Pavel Niculai." Für den Begriff „Familie" gibt es keinen volkstümlichen Ausdruck, man gebraucht dafür die Wörter: neam (Geschlecht), rucZü, ruckenie (Verwandtschaft) und sümanta (Samen). Kleidung, Tracht. — Die Rumänen verfertigen sich ihre Schafwoll- und Leinen- kleider meist aus selbstgewebtem Stoffe. Im Kaufladen sucht man nur, was man nicht selber zu Hause machen kann. Der wohlhabendere Rumäne hat ein besonderes Festgewand und ein Alltagsgewand. Die Sommertracht der Männer sieht folgendermaßen aus: ein weites, bis an die Knie reichendes Hemd aus gröberer oder feiner Leinwand, eine bis zum Knöchel reichende leinene Unterhose, meist Bundschuhe, seltener Stiefel, ein breiterer oder schmälerer Ledergürtel, ein Hut oder im Gebirge oft auch im Sommer die Lammfell- mütze, eine engere oder weitere Hose aus Friestuch oder Leinwand. Die Bursche tragen über dem Ledergürtel noch einen zwei Finger breiten, mit Perlen und Knöpfen'besetzten Riemen, der zweimal um den Leib herumgeht. Statt des Ledergürtels wird zuweilen lieber ein 2 bis 3 Finger breiter, farbiger Schafwollgürtel getragen. Die Wintertracht besteht aus folgenden Stücken: Pelzmütze, Halstuch, Lammfellweste mit oder ohne Ärmel, dauu Hose, Weste und Wamms aus Friestuch und der Schafpelz.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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