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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
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420 Die Sommertracht der Frauen ist die folgende: die jüngeren tragen ein Umschlag- tuch aus Haar-, Seiden- oder Kattunstoff und darüber in manchen Gegenden einen Strohhut, die älteren ein Banmwoll- oder Leinentuch und ein Hemd aus Hanf- oder Flachsleinwand, dessen Obertheil ie, das Untertheil poale heißt; ihr Leibchen ist von feinerem Tuch, mit Schnüren und Perlen ausgenäht; sie haben auch eine Weste aus Fell, wie die Männer, dazu kommt gewöhnlich ein blauer Gürtel, die Katriucza (Schürze), Schuhe oder Stiefel, oft der Bundschuh, Die Wiutertracht ist von dickerem, wärmerem Stoffe. Das specielle Winterkleidungsstück ist der Pelz, Der Kleiderrock und Unterrock ist ungarischen Ursprungs. In der Tracht des jungen Volkes spielt das Ausnähen mit Woll- oder Seidenfäden, die Stickereien, dann Perlen, Knöpfe und Federn eine große Rolle; dazu kommen noch Gold- und Silbermünzen von verschiedener Größe. Die beliebtesten Farben sind die lebhafteren, sogar schreienden. Das werthvollste Kleidungs- stück der Alpenbewohner ist der schön mit Seide ausgenähte Pelz. Auch auf die Katriucza (Schürze) wird große Sorgfalt verwendet. Die Frau webt sie selbst und trachtet, daß niemand im Dorfe eine ähnliche habe. Die Bursche schmücken Mütze und Hut mit lebenden oder künstlichen Blumensträußchen, perlenbenähten Bändern und einer dünnen schwarzen oder goldenen Schnur, deren Quasten hinten herabhängen. Die Mütze ist aus weißem oder schwarzem Lammfell und bald höher, bald niedriger. Auch der Hut, mit breiterer oder schmälerer Krämpe, ist schwarz. Das Hemd ist an Kragen, Brust und Manchetten mit großer Sorgfalt ausgenäht. Ebenso unentbehrlich erscheint die Stickerei an Weste und Pelz. Die schönste rumänische Frauentracht ist die von Szelistye (Hermannstädter Comitat) und Bucsum (Unter-Albenser Comitat); aber auch die rumänischen Fraueu dieser beiden Ortschaften sind die schönsten in ganz Ungarn. Die Möczen und die Mokanys trugen in früherer Zeit ihr Haar geflochten. Jetzt tragen es die Möczen kurz geschoren. Sehr gern läßt der Rumäne das Haar bis auf die Schultern niederfallen. Die Mädchen lassen einen oder zwei Zöpfe den Rücken hinabhängen, die Frauen drehen das Haar in einen Wickel und binden ein Tuch um. Beschäftigung. — Die Lieblingsbeschäftigung der Rumänen ist die des Schaf- hirten, der besonders die „Mokanys" am Fuße der Alpen obliegen. Die Männer sind die Hirten, die Frauen verarbeiten die Milch in den Hirtenhütten (istina). Die Jstina der Alpen kann eine aus Fichtenbalken gezimmerte, mit Brettern oder Fichtenrinde gedeckte Hirtenwohnung mit einer Stube sein, aber es gibt auch tragbare. Das im März oder April geworfene Lamm läßt man 6—8 Wochen säugen, dann wird es entwöhnt. Am 2. Juni mißt der Hirt, wie viel Milch jedes Schaf gibt, und liefert demgemäß dem Besitzer die ihm zukommende Menge Topfen ab. Dies geschieht stets in Gegenwart der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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