Seite - 443 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23

443 dargestellt, die eine Hand auf Urkunden und Geschichtsrollen rnhend, während er mit der anderen die Bibel an die Brust drückt. Deuu Teutsch war auf kirchlichem, wie auf politischem Gebiete der Führer des sächsischen Volkes, als das alte sächsische Mnnicipium dem neuen Organismus des ungarischen Staates eingefügt wurde, uud als Gelehrter hatte er seinem Namen auch über die Grenzen des Vaterlandes hinaus Ruhm erworben. Die Statue steht auf 4 Meter hohem Granitsockel, dessen vier Seiten- flächen mit den Brustbildern der Mitarbeiter Teutsch's geschmückt sind. Es sind dies der evan- gelische Bischof G. P. Binder (f 1867), Conrad Schmidt, der letzte gewählte Comes des Sach- senvolkes (f 1884), der Ge- schichtschreiber I. C. Schnller 1865) nnd Franz Gebbel, Secretär der evangelischen Landeskirche (f 1877). Vom Hnetplatz führt ein enger Durchlaß auf den Kleinen Ring, den ständigen Gemüse- nnd Fleischmarkt, dessen Häuser uoch ganz den Stil der Spätre- naissance zeigen und zum Theil die Bürgersteige durch Lauben überwölben, unter denen an Markttage» die Händler ihre Waare vor Regen geschützt aus- Das Teutsch Denkmal vor der evangelischen Kirche in Hermannstadt. rufen. Auf dem Kleinen Ring befindet sich das neue Gewerbevereinsgebäude, mit einer unlängst errichteten Volksbibliothek, die den über 16 Jahre alten Bewohnern unentgeltlich zur Verfügung steht. An der Ostseite des Kleinen Ringes erhebt sich die römisch-katholische Pfarrkirche, ein Ban im Jesnitenstil aus dem Jahre 1725. Südlich vom Großen Ring laufen zwei Parallelgassen: die Fleischer- gasse mit den Kirchen der magyarischen Resormirten und der griechisch-orientalischen