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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 469 -
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469 und Agnethler Jahrmärkte, werden nicht nnr von Alfölder, sondern auch von rumänischen Pferdehändlern stark besucht. In landwirthschastlicher Hinsicht ist zu bemerken, daß Commassirung und zweck- mäßiger Ackerbau im ganzen Comitate rasche Fortschritte machen. Das Hauptverdieust daran gebührt den vier sächsischen landwirthschastlichen Bezirksvereinen und der durch die „sächsische Universität" 1870 zu Mediasch gegründeten Ackerbauschule, die alljährlich zahlreiche Schüler ins Leben hinausschickt; ein jeder wird für seine Gegend der Apostel einer zielbewußten Landwirthschaft. Die Landwirthschaft erstreckt sich auf den Anbau sämmtlicher Getreidearten und Hackfrüchte. Die Gegend von Reps uud Groß Schenk heißt scherzhaft „Haferland", im Gegensatz zum „Weinland" im Ufergelände der Großen Kokel, das bei Schäßburg beginnt und über Mediasch die beiden Kokelthäler hinab bis zum Maros die weltberühmten „Kokelweine" spendet. Auch der Obstbau steht in Blüthe, besonders in der Groß-Schenker Gegend, wo seit 1840 ein pomologischer Verein für seine Hebung wirkt, dann aber auch in der Gegend zwischen Mediasch und Schäßburg. Die auch im Auslande geschätzten siebenbürgischen Äpfelsorten, besonders der Batnl, der Ponyik, piros päris uud Algyögyer Apfel sind Specialitäten dieses Landestheiles. Neuesteus ist auch der Hopfenbau beachteuswerth geworden. Die ersten Versuche damit wurden vor zwanzig Jahren zu Schäßburg gemacht und der Erfolg war so groß, daß der Schäßbnrger Hopfenmarkt bald auch ausländische Käufer anzog. Handel und Gewerbe sind für die Existenz und den Wohlstand der Bevölkerung von Wichtigkeit. In den Städten und einigen größeren Ortschaften hat das Gewerbe eine schöne Vergangenheit. So manche war in früheren Jahrhunderten ein förmliches Jndustrie- centrum. Dann änderten sich die Zeiten, die vom Großcapital genährte ausländische Fabriks- industrie drang, begünstigt durch den gewaltig entwickelten Verkehr, in das Comitat ein und richtete ganze Gruppen von Handwerken zu Grunde. Die Zeit, da in Schäßburg die Web- stühle von 150 Webern klapperten und in Reps über 200 Bürger der Czismenmacher- znnst angehörten, ist längst vorbei, doch ist das Kleingewerbe noch immer leistungsfähig genug, um sich den ausländischen Fabrikserzeugnissen gegenüber die Befriedigung des localen Bedarfes zu sichern. In neuerer Zeit sind auch einzelne größere Fabriken uud industrielle Unternehmungen entstanden. So die Säge- und Holzindustrieanlagen neben dem Bahnhöfe Homorod-Köhalom, die das Holz der dortigen Eichenwälder verarbeiten. Die siebenbürgischen Weine aber sind durch die Thätigkeit von Schäßburger uud Mediascher Firmen auch in den Hauptstädten des Westens uud auf den Weinmärkten des Ostens zu gutem Ruf gelangt. Sehr lebhaft ist die Thätigkeit der Sparkassen und localen Creditgenossenschaften. Die acht größeren Geldinstitute haben einen durchschnittlichen Jahresumsatz von 27'/- Millionen Kronen. Die an einzelnen Orten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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