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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 476 -
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47k mittelalterliches Gepräge bewahrt. Die vielen alterthiimlichen Häuser mit vorspringen- den Erkern, die Spähfensterchen aus alter kriegerischer Zeit, die zur Burg emporführenden Stiegen, gedeckten Durchgänge, engen und krummen Gäßchen, die aus den morschen Burgmauern vorspringenden Basteien und Thorthürme sind lanter Denkmäler des mittelalterlichen Glanzes. Die Eisenbahnlinie Budapest-Kronstadt—Predeal führt von Schäßbnrg wieder über den geschlängelten Großen Kokelfluß und durchschneidet alsbald das Weißkircher Feld, wo im Jahre 1849 die verhänguißvolle Schlacht geschlagen wurde. Links blinken die weißen Häuser des Dorfes Weißkirch (Fejöregyhäza), hoch überragt von einem historisch berühmten Schloß der Grafen Haller. Es ist ein massives, viereckiges Gebände, das 1630 durch Stefan Haller erbaut wurde. Wegen seiner günstigen Lage war es jedes- mal das Hauptquartier, so oft unter Schäßbnrgs Mauern zwei Gegner sich in Waffen maßen. Rechtshin, auf einem zum Felde abgedachten Hügel, steht das Grabmal des am 31. Juli 1849 gefallenen russischen Generals Seariatin. Unten in der Ebene wölben sich die Grabhügel der Gefallenen und dazwischen erhebt sich eine schlanke Säule, zum Zeichen, daß hier Alexander Petöfi gefallen ist und irgendwo in unbekanntem Grabe ruht. Auf der Säule thront, mit ansgebreiteten Flügeln, das Auge ostwärts gewandt, ein mächtiger eherner Tnrnlvogel. Die Denksäule wurde 1897, gleichzeitig mit dem Schäßburger Petöfidenkmal, enthüllt. Die Besitzerin des Weißkirchner Schlosses, Gräfin Louise Haller, hat den Platz um die Säule hübsch parkiren uud dabei ein Wächterhaus errichten lassen, worin ein ständiger Wächter das Denkmal und die Honvidgräber hütet. Die erste Bahnstation gegen Kronstadt hin ist Teufe l sdor f (Hejjasfalva), wo auch die Zweigbahn nach Szekely-Udvarhely abgeht. Dann verläßt die Eisenbahn das Comitatsgebiet und berührt es erst bei P ä l o s wieder. Südöstlich von Teufelsdorf liegt das Thal des Keisderbaches, durch das eine vorzügliche Straße nach Reps führt. An dieser Straße liegt zunächst Keisd (Szaß-Kezd), Hauptort des einstigen „Keisder Capitels". In den ersten Jahrhunderten nach der Niederlassung der Sachsen war es ein so wichtiger Ort, daß es Schäßburg lange Zeit den Vorrang als Hauptort streitig machte. Im Jahre 1663 hielt Fürst Apaffy hier einen Landtag ab. Auf dem Berggipfel über dem Orte steht die Ruine einer thurmbewehrten Bnrg. Der sächsische landwirth- " schaftliche Verein läßt im Orte durch einen kündigen Meister Unterricht in der Holz- schnitzerei ertheilen, was schon einen namhaften Export, namentlich von hölzernen Tabakspfeifen, hervorgerufen hat. Der Keisd-Repfer Landstraße führt zwischen waldigen Bergen durch schöne frucht- bare Thäler, an mehreren dicht bevölkerten uud wohlhabenden Sachsendörfern vorbei, alsbald iu den Bezirk Reps hinüber, dessen Hauptort der hübsche kleine Flecke« Reps
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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