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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
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480 Kokelufer und an der Eisenbahn. Zum ersten Male erwähnt wird es in einer Urkunde von 1268. Um die Mitte des XV. Jahrhunderts genoß es schon städtische Privilegien. Damals (1460) wurde auch die große gothische Kirche in der Mitte der Stadt erbaut, deren Thnrm für den höchsten in Siebenbürgen gilt. Auf König Matthias' Geheiß wurde nicht nur die Kirche, sondern auch die Jnnerstadt mit einer Ringmauer umgeben. Um den Rang als Vorort des Stuhles hatte es lange mit Birthälm zu kämpfen; ganz wie Schäßburg mit Keisd. Erst im Jahre 1553 konnte es sich endgiltig als Vor- ort befestigen. In der Epoche der Fürsten war es oftmals der Schauplatz stürmischer Ereignisse. Noch jetzt zeigt man an der Südseite des Hauptplatzes das Haus, worin Stephan Majläth, Wojwode von Siebenbürgen, den Verschwörer Ludwig Gritti verhaften ließ. In Mediasch empfing Fürst Stephan Bathory am 28. Januar 1576 die Gesandt- schaft, die ihm seine Wahl zum Könige von Polen ankündigte. Hier wählten die Stände von Siebenbürgen am 8. December 1588 Sigismund Bäthory und am 4. September 1605 Stephan Boeskay zu Fürsten. Hier wurden am 14. Februar 1618 Szilasfy und Nadäuyi, die Mörder des Fürsten Gabriel Bathory. vom Thurme der Frauciscauerkirche herabgestürzt. Im Mittelpunkte der Stadt erhebt sich die große, mit doppelter Ringmauer umgebene Kirche der Evangelischen A. B. Innerhalb der Mauern befinden sich das Pfarrhans, das Gymnasium, die Gebäude der mit diesem verbundenen Schnlen und das alte Rathhans. Südöstlich der Kirche liegt der sehr ausgedehnte Hauptplatz, von dem die Gassen der Stadt, wie von einem Brennpunkte, bis zu den die Jnnerstadt umgebenden alten Stadt- mauern ausstrahlen, an denen eine schöne Promenade entlang zieht. Die schönste Gasse ist die Farkaschgasse. Vor dem Farkaschgassenthore erhebt sich die Husarenkaserne, dann die Winterturnhalle und das schöne Gebäude der von der „sächsischen Universität" erhaltenen Ackerbanschule. Die Zahl der Einwohner beträgt gegen 7500; sie treiben Landwirthschaft und Kleingewerbe, aber auch starken Weinbau und Weinhandel. Auf den Bergen im Norden und Nordwesten der Stadt wächst vorzüglicher Wein; übrigens auch in der ganzen Gegend. Die Bewohner von Mediasch werden schon in den alten sächsischen Chroniken, im Gegen- satz zu den knorrigeren Schäßburgeru, als heitere uud gesellige Leute gekennzeichnet, und in der That gelten sie noch heute als die freundlichsten und fröhlichsten unter den Sieben- bürger Sachsen. Südwestlich von Mediasch ist die erste Station Klein-Kopisch (Kis-Kapus), ein in sächsisches und rumänisches Gebiet eingekeiltes magyarisches Dörfchen. Es ist jetzt ein wichtiger Verkehrspunkt, da die Zweiglinie nach Hermannstadt hier von der Hauptlinie der ungarischen Staatsbahnen abgeht. Es liegt im Thale zwischen kahlen, aber mit frucht- baren Äckern bedeckten Hügeln, die Bewohner sind meist Magyaren aus Häromßek.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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