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Besitzparcellen seinem jüngeren Bruder Sigismund. Später kam es an Michael Apaffy,
der hier im Jahre 1665 einen Theil-Landtag und 1673 eine Synodalversammlung
abhielt. Im XVIII. Jahrhundert fiel es sammt der zugehörigen Herrschast an die
Grafen Bethlen. Im Jahre 1887 wurde es durch den römisch-katholischen Status
von Siebenbürgen angekauft, der auf der Herrschaft eine schöne Landwirthschaft
einrichtete.
Westlich von Radnöt liegt im schönen fruchtbaren Thale, das dem linken
Marosnfer folgt, das Dorf Esapö mit 800 magyarischen und rumänischen Einwohnern,
darunter mehreren größeren und kleineren Grundbesitzern, deren Cnrien man von den
Waggonfenstern aus schon in großer Entfernung erblickt. In der Gemarkung befinden
sich einige kleinere Musterwirthschaften. In dem benachbarten Ugra erhebt sich auf einem
Hügel das schöne Schloß des Grafen Georg Haller. Im nahen Dorfe Kerellö-Szent-
Päl ist das am Marosnfer gelegene Schloß von Stephan Haller 16 l0 erbaut.
Südöstlich vom Dorfe liegt das Plateau, auf dem Stephan Bathory, Fürst von
Siebenbürgen, am 8. Juli 1575 seinen Nebenbuhler Kaspar Bekes besiegte. Auf dem
Plateau erhebt sich auch, weithin sichtbar, die Gruftkapelle der gräflichen Familie Haller.
Nordöstlich von Kerellö-Szent-Pal liegen dicht am Maros die Dörfer Kerellö und
Vidrätßeg. Jenseits des letzteren verläßt die Szekely-Koscard—Maros-Väsarhelyer
Eisenbahn das Comitatsgebiet und tritt nach Maros-Torda über.
Die Comitatsstraße nach Elisabethstadt läßt links in einem hübschen Thale das
Dorf Nagy-Teremi liegen, aus dem das prächtig gelegene Schloß des Barons Ludwig
Solymofsy hoch hervorragt. In der resormirten Kirche sieht man das schöne Grabmal des
einstigen Gutsherrn Georg Sükösd, Kapitäns des siebenbürgischen Landsturms, ein Werk
vom Anfang des XVII. Jahrhunderts. Südlich von hier gelangt man nach Nagy-
Cserged und dann über eine waldige Höhe nach Felsö-Käpolna im Thal des
Kleinen Kokel. Dieses Dörfchen mit etlichen Hundert rumänischen Einwohnern liegt am
Durchschnittspunkte zweier Straßen, die nach vier Richtungen auseinandergehen. In
östlicher Richtung folgt zunächst Ederholz (Hederfaja), einst Besitz der Bethlen von
Jktär, jetzt der Grafen Zichy. Die Einwohner treiben meist Weinbau und haben vorzüg-
lichen Wein. Im benachbarten Szeplak fällt das schöne, von prächtigem Park umgebene
Schloß der Freiherrn von Petricsevich-Horvath auf, zu dem auch eine gut eingerichtete
Landwirthschaft gehört. Historisch interessant ist an dieser Straße vor allem Kör öd, dos
dem Grafen Sigismund Koruifs, Generalgouverneur von Siebenbürgen zur Zeit der
pragmatischen Sanktion, als ständiger Wohnsitz diente. Von dem einst prächtigen Herren-
sitz haben sich nur wenige Trümmer erhalten. Die letzte Ortschaft in diesem Theile des
Eomitats ist Bladenmarkt (Balaväsara), einst Besitzthum der Grafen Korniss, jetzt ein
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (7), Band 23
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (7)
- Band
- 23
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.13 x 23.25 cm
- Seiten
- 622
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch