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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 496 -
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496 geschnitztem Gestühl vom Anfang des XVI. Jahrhunderts. Über Szökefalva mit aus- gezeichnetem Weißwein und Musterweingärten führt dann der Weg nach dem Hauptort des Comitats zurück, von wo man noch südlich einen Ausflug nach Borzäs und seinen jodhaltigen Salzquellen machen kann. In südwestlicher Richtung von Dicsö-Szent-Märton führt unser Weg der Kükül- lößög-Sövärader Eisenbahn entlang weiter. Rechts bleiben die Dörfer Dombö und Kirälyfalva mit ihren wohlgepflegten Weingärten liegen, deren Wein einen guten Ruf hat. Dann folgen an der Comitatsstraße Adämos und Sövönyfalva, in deren einem nach siebenbürgischer Überlieferung der alte berühmte Rechtsgelehrte Stephan Verböczy geboren sein soll, was aber historisch nicht nachweisbar ist. Südlich von Sövsnyfalva liegt Kokelburg (Küküllövär), wo der Weg sich gabelt. Einerseits schlängelt er sich im Klein-Kokelthal weiter bis in die südwestliche Ecke des Comitats, anderseits zieht er in südöstlicher Richtung über Bunnersdorf und Bässen (Also- und Felsö-Bajom) gegen Mediasch. Der Vergangenheit Kokelbnrgs und seiner alten Burg wurde schon gedacht. Das jetzige Schloß ist 1769 durch den siebenbürgischen Kanzler Gabriel Bethlen erbaut. Es gehört den Grafen Haller. Das massive Viereck, zwei Stockwerke hoch und an den Ecken mit vier runden Bastionen bewehrt, steht malerisch wirksam auf einer Anhöhe des Kokelufers. Ringsum grünt ein großer Park, der einst zu den schönsten in Siebenbürgen gehörte. Ein bemerkenswerthes Gebäude ist auch die gothische Kirche der Reformirten, aus dem XV. Jahrhundert, mit einem Reliefgrabmal der Sophie Patöcsy vom Ende des XVI. Jahrhunderts. In der Gruft der Kirche wurden kürzlich hochinteressante Schmuck- gegenstände und Kleider aus dem XVI. Jahrhundert gefunden, die im Siebenbürgischen Museum aufbewahrt sind. Zum Gottesdienste wird jetzt blos das Mittelschiff der Kirche benützt, das übrige dient als Kornspeicher. Südwestlich von Kokelburg, am rechten Ufer des Kleinen Kokelflusses, sind Kloßdorf (Bethlen-Szent-Miklös) und Wenden (Magyar- Bönye) hervorzuheben. Kloßdorf gehörte ursprünglich den Grafen Bethlen von Bethlen; Gregor Bethlen hatte es von König Sigismnnd erhalten. Der Kanzler Nikolaus Bethlen erzählt in seinen Denkwürdigkeiten, wie sein älterer Bruder Wolfgang an der Stelle des jetzigen Schlosses ein wohlbefestigtes Castell erbaute, dessen breite Gräben mit dem Wasser des Kokelflusses gefüllt werden konnten. Er aber beschloß, sobald er das Gut übernommen hatte, an Stelle des alten Castells ein Schloß im französischen Geschmack bauen zu lassen. Dies geschah auch, und zwar wurden dazu die Steine der südlich vom Orte bei Glogovicza bestandenen Burgruine, aus unbestimmter Zeit, verwendet. Das Schloß war schön und die Säle ließ der Erbauer mit allegorischen Malereien schmücken, welche die Tage der Woche darstellten; in dem damaligen Siebenbürgen ein wahres Euriofum. Das Schloß und ein Theil der Herrschaft gingen durch Erbschaft an die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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