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des rechten Ufers (der Pilis, Esäklyakö, Kecskekö u. s. w.), dann die eruptiven
Gesteine (die Berge Zsidöhegy, Nyulhegy, Korabia, Botes, Dumbrava und Bobaj,
Orla, Jgren, Letyi, Kiruik, Csetätye, Zeis, Detnnata u. s. w.) sind stumme, aber
mächtige Zeugen jenes großen Kampfes der Elemente und Naturkräfte, der Jahr-
tausende hindurch zwischen dem auch diese Gegend bedeckenden Meere und der inneren
Wärme der Erde gewüthet hat, bis erst das Meer, dann die Binnenwässer sich
zurückzogen.
Die niedrigen Bergreihen und Berggruppen des linken Marosusers sind als Aus-
läufer des Hargita-Gebirges, bezw. der Hermannstädter Alpen zu betrachten. Die
imposante Gebirgsgegend des rechten Ufers ist das siebenbürgische Erzgebirge, das vom
Bihargebirge ausgehend, eine 107 Kilometer lange, zwischen hohen Gipfeln und Berg-
rücken wechselnde, ununterbrochene Gebirgskette bildet. Der höchste Gipfel dieser Kette ist
der Vulkan (1264 Meter), die tiefste Senke der Paß der Abrudbänya-Bräder-Straße
(745 Meter). Um diese gruppireu sich die goldführenden Erzberge des Unter-Albenser,
wie des Hnnyader Comitats uud seiner Zaränder Theile. In der Gruppe des Aranyos-
Geländes ist der höchste Berg die Pojenitza (1440Meter), in derZalatna-Abrndbänyaer
Gruppe der Dimbo (1371 Meter) und derFeketelö (Nyegriläßa, 1368 Meter), die eine
Gebirgsmasse von 100 Quadratkilometer bilden und von deren Grnppe die Bergketten
von Vultur, Fenes, Ompolyiza und Gäld ausstrahlen.
Die im Comitat entspringenden Flüsse fließen alle in den Maros, entweder direet
oder mittelst seiner Nebenflüsse Aranyos, Kokel, Ompoly und Mühlbach. Der Maros
betritt das Comitatsgebiet bei Kutysalva schon als großer Fluß und verläßt es nach
einem geschlängelten Laufe von 170 Kilometer bei den kahlen Bergflanken von Szarakßö.
Sein Lauf ist wegen mangelnder Regnlirnng meist willkürlich, er reißt die Ufer fort nnd
bildet Sandbänke und Inseln, namentlich an Stellen, wo er die Schuttmassen der aus
den Bergen herabströmenden Zuflüsse aufnimmt.
Die Zuflüsse des Maros am linken Ufer sind, außer den kleineren Bächen: der
langsam fließende schlammige Große Kokelfluß (Nagy-Küküllö), der bei Blasendorf
den Kleinen Kokelfluß aufnimmt; der wasserreiche krystallklare Mühlbachfluß (Sebes),
der sich zu industriellen Zwecken besonders eignet; dann die Bäche von Alvinez,
Tar tara und Csora, in deren Sande Gold-, Platina- und andere Metallkörner
gefunden werden. Am rechten Ufer ist der bedeutendste Zufluß der Aranyos, der in der
Kukurbeta, dem Hauptmassiv des Bihargebirges, entspringt, mehrere Bäche aufnimmt,
das Torda-Aranyoser Comitat durcheilt, bei Maros-Koppänd das Unter-Albenser Gebiet
betritt und dort in den Maros fällt. Er hat einen großen Strombezirk, ist wasserreich nnd
wegen seines starken Gefälles einer der reißendsten Bergströme. Er steigt auch rasch und
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (7), Band 23
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (7)
- Band
- 23
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.13 x 23.25 cm
- Seiten
- 622
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch