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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 512 -
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512 Vajasder Baches erweitert. Eine bogenförmige Höhe bildet die Unter-Albenser H eg y alja, ein Kalkgebirge, an dessen Fuße sich die berühmten Weinorte Gald, Krakkö, Magy ar- und Oläh-Boros-Boesärd , Czelna, Magya r - Jgen , Sard , Vorband hinreihen. Einst waren sie von wohlhabenden Edelleuten bewohnt, und ebenso die Orte Alvincz, Borberek, Akmär und Szarakßö, unterhalb von Karlsburg. In den zahlreichen Schlössern und hübschen Curieu war stets Patriotismus, Begeisterung für das öffentliche Wohl, ungarische Gastfreundschaft zu Hause. Eine angenehme, tranliche Geselligkeit steigerte sich in der Weinlesezeit zu lautem Frohsinn, und die Hegyalja versammelte zur Lese den hohen und mittleren Adel und die Intelligenz des ganzen Comitats. Dann kamen schwere Zeiten, wirthschaftliche Krisen, der alte Wohlstand litt, mit ihm der Über- fluß und Frohmuth; sie leben nur noch in der Erinnerung. Die schönen alten sieben- bürgischen Curien verfallen, die ungarische Grundbesitzerclasse ist zusammengeschmolzen und kämpft mit dem Leben; die große Erschütterung, die das Land um die Mitte des XIX. Jahrhunderts durchgemacht, hat hier bis heute noch nichts hinterlassen, als Trümmer. Jenseits von Nagy-Enyed liegt Maros -Szen t - Jmre , an der Eisenbahn und Landstraße, zwischen dem Maros und einem Hügelrücken eingeklemmt. Es ist ein historisch berühmter, jetzt aber ärmlicher Ort mit baufälligen Strohhütten, wankenden Zäunen und verfallenden Curien. Am Hügelabhang steht einsam die Kirche, deren alte solide Mauern noch der Zeit trotzen, während die Umfassungsmauer längst eingestürzt ist. Düster blickt sie auf das fruchtbare Marosgeläude hinab, dessen Gemeinden es so schlecht geht. Die Stätte ist mit Blut gedüngt. Hier erkämpfte Johannes Hunyadi einen seiner schönsten Türkensiege; die edle Selbstaufopferung Simon Kemßnys rettete ihm dabei das Leben, während Mezet Beg fiel. Die jetzt in Verfall begriffene Kirche ist zum Gedächtniß dieses Sieges aus der damaligen Kriegsbeute erbaut. Nach Maros-Szent-Jmre wird das Thal wieder breiter, da auch das Plateau des Ompolyflüßchens sich hier anschließt. Auf dieser Hochfläche liegt das mauerumgürtete Kar lsburg (Gyula-Fehervär). Die gewaltige römisch-katholische Domkirche in der Burg überschaut einen weiten Umkreis, eine der größten und fruchtbarsten Ebenen Sieben- bürgens. Man müßte die Geschichte Siebenbürgens schreiben, um die von Karlsburg zu erzählen. Es war einer der Hauptorte der römischen Provinz Dacien; nach der Landnahme Residenz des Feldherrn Gynla; nach Constitnirung des Königthums Sitz der Wojwoden, die von hier aus Siebenbürgen regierten. Die Burg war unter den Hunyaden ein Ziel der türkischen Eroberungszüge, dann Residenz König Johanns und der siebenbürgischen Fürsten, immer aber der Schlüssel zum Besitz Siebenbürgens. Hier in erster Linie machten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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