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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 533 -
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533 der königlichen Gold-Silberschmelzhütte zu Zalatna verarbeitet. Hunderte von Pochstempeln rumoren in dem engen Steilthale; ein Werk gibt das Wasser dem anderen weiter, und dieses leitet es dem Getriebe des unterhalb folgenden zu. Über 6000 Pochstempel sind Tag und Nacht in Thätigkeit. Das Wasser, das sie treibt, wird in 5 künstlichen Teichen gesammelt, und überdies müssen sämmtliche Querthäler ihre Bäche mit zur Verfügung stellen. Die Privatbergwerke beschäftigen etwa 3000 Arbeiter. Unter den Bergwerken von Verespatak ist das größte (196.000 Quadratmeter Grundfläche) und bemerkenswertheste der vom Ärar betriebene Orlaer oder Szent-Kereßtbänyaer Erbstollen. Er hat den größten Rayon, den systematischesten Betrieb und verhältnißmäßig die beste Installation. Der Hauptschlag des Erbstollens ist 2877 Meter lang, regelrecht betrieben und gegen Einsturz gesichert; seine Sohle ist von einer Grubenbahn befahren, die auch der Besucher benützen kann. Auf das goldhaltige Gestein stieß man erst über 1660 Meter hinaus. Vom Hauptgange des Erbstollens wurden zahlreiche Seitenschläge zu den aus früheren Zeiten bekannten, stark goldhältigen Adelspuukteu, so zu den Bergen Orla, Kirnik, Jgren, Letyi, Boj und Zeis geführt. Der Schlag unter dem Kirnik stieß auf den berühmten Katroncza-Stock, der stellenweise über 20 Meter breit war und unter der Erbstollensohle bereits bis zu 60 Metern abgebaut wurde. Man darf aber nicht glauben, daß in diesen Gruben das Gold nur so losgehauen wird. Es findet sich meist als kleine Körnchen in den Gesteinen verstreut, deren Aushebung und Reinigung, beziehungsweise die Ausscheidung des Goldstaubes, eine sehr kostspielige Operation ist. Überdies kommt das Gold in dieser Gegend in sehr capriciöser Weise vor. Jede Grube hat sozusagen ihre eigene Geologie, und so mancher, der nach seiner für untrüglich gehaltenen Theorie vorgieng, hat schon viele Tausend Gulden in der Erde begraben. Das edelmetallhaltige Gestein, das die weitere Aufbereitung lohnt, wird dann zer- stückelt und der edlere Theil durch Verpochuug und Amalgamifation ausgeschieden, was mittelst der Stoßherde geschieht. Zu diesem Zwecke wurde bei Verespatak die groß angelegte Erzausbereitungs-Anstalt erbaut, die mit 72 Pochstempeln, mit Amalgamatoren, Stoßherden u. s. f., Alles durch Wasserkraft betrieben, entsprechend ausgestattet ist. Die Productiou beträgt nach dem Durchschnitt von 1852 bis 1898 jährlich 35 Kilogramm Gold im Werthe von 55.000 bis 60.000 Gulden. Doch hat das Ärar schon über 1'/- Millionen Gulden in das Bergwerk iuvestirt und das Erträgnis wird seit Jahr- zehnten zur Tilgung der ärarischen Vorschüsse verwendet. Die Zahl der ständigen Arbeiter ist gegen 400, die Leitung haben 17 Ober- und Unterbeamte. In dem Bucsum-Zalatnaer Bergrevier sind die bedeutendsten Goldgruben die der Peter-Paulsgewerkschaft zu Vulkoj und der Gewerkschaften Jakob und Anna zu Botes. Die erste befindet sich in dem geologisch und für die Geschichte des Bergbaues interessanten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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