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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 548 -
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548 Bewohnt war das Comitat, wie die vorgeschichtlichen Denkmäler beweisen, größten- tei ls schon in der Urzeit. In dacischer Zeit war das Comitatsgebiet das Hauptstück Daciens. An der Stätte des jetzigen Dorfes Värhely (Gredistye) lag Sarmizegethnsa, die Hauptstadt des dacischen Reiches. An der Stätte von Sarmizegethnsa erbante anch Kaiser Trajan Ulpia Trajana. die neue Hauptstadt des zur römischen Provinz gewordenen Dacien. Auch die letzten dacischen und römischen Inschriften, vom Jahre 260, wurden im Hnnyader Comitat gefunden, ein Beweis, daß die Römer im Gebiete der jetzigen sieben- bürgischen Landestheile hier ihre letzten Kämpfe gegen die Gothen kämpften, die jedes römische Bauwerk schonungslos zerstörten. Die sehr große Zahl der slavischen Ortsnamen im Comitate bezeugt, daß nach dem Sturze der römischen Herrschaft hier eiu slavischer Volkstamm ansässig war, dessen stark gelichteten Rest die Magyaren bei ihrer Landnahme vorfanden nud wahrscheinlich schon in den ersten Jahrhunderten ganz mit sich verschmolzen. Aus den ältesten Urkunden geht hervor, daß die Magyaren schon frühzeitig nicht nur den Maroslauf, sondern auch die übrigen breiteren Thäler des Comitats besetzt haben; und daß zur Zeit der Ärpädischen Könige im Hunyader Comitate eine große Anzahl von Magyaren seßhaft war, ist durch eine von Ladislaus, Wojwoden von Siebenbürgen, uud den Obergespan Zonuk heraus- gegebenes 5ucZieaium cle äato veva 1302 klar bekundet. Die in diesem Urtheilsbriefe vorkommenden Ortsnamen sprechen für eine rein magyarische Bevölkerung. Erst später beginnen in den Seiteuthälern, namentlich der Hatßeger Gegend, immer häufiger die Walacheu aufzutauchen, die sich unter der Führung ihrer Kueze in den wüst gewordenen Gebieten niederlassen. Wann das Comitat entstand, ist unbekannt; doch weiß man, daß das Amt des Obergespans den Burgvögten von Deva und Vajda-Hunyad zustand, die mitunter gleich- zeitig auch Vieegespane waren. Diese doppelte Vieegespanswürde blieb auch bis zur neuen Comitatsorgauisation von 1876 bestehen, mir mit dem Unterschiede, daß der zweite Vieegespan immer im oberen Bezirke, zu Hätßeg wohnte. Der Burgvogt von Deva bekleidete in der Regel auch das wichtige Amt eines Vieewojivode» von Siebenbürgen, was für die frühere Wichtigkeit der Devaer Burg spricht. Der Comitatssitz ist Deva, eine Stadt mit geordnetem Magistrat und 68W Ein- wohner». Es liegt an der Arad-Karlsburger Eisenbahnlinie, am linkeu Ufer des Maros. Gegen Süden, Osten und Nordosten ist es von der reichen, fruchtbaren Ebene des Maros- thales umschlossen, im Westen und Nordwesten von einem halbkreisförmigen, mit Laub- wald bedeckten GebirgSzug, der über dem westlichen Ende der Stadt mit einem verein- zelten, theils waldigen, theils felsigen Kegel endet. Auf diesem Gipfel steht die malerische Ruine der Burg Deva. Sie war eiue der ältesten königlichen Burgen in Siebenbürgen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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