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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 564 -
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564 aus den verschiedensten Gegenden verdrängt. Seither haben sich Deäkbänya bei Petrv- zssny (das Anfangs nur eine Bahnstation werden sollte) und weiter oben die Lonyay- Colonie bei Petri l la zu förmlichen Städten entwickelt. Die von der Salgo-Tarjäner Gesellschaft gepachteten ärarischen Gruben und die von der Kronstädter Bergwerksgesell- schaft erstandenen Werke, nebst den Gruben des Dilsa- und Anyinyoßathales, haben einen großen Verkehr geschaffen. Das Volksschulwesen steht in Blüte, die Commune erhält ein staatlich unterstütztes Untergymnasium, der Beamtenstand und die Intelligenz wachsen immer mehr und verbreiten Cultur in dieser entlegenen Gegend. Gegen Osten führt eine Industriebahn zum Paringgebirge, und von Westen her bringt eine Drahtseilbahn Steinkohle bester Qualität, die sich dort in großer Menge findet, da noch 21 baubare Kohleuflötze bis zu einer Tiefe von 730 Meter der Aufschließung harren. Vor Kurzem wurde die Eisenbahn über die Endstation Petrozseny bis Lnpeny im Thal des Rumänischen Schiel weitergeführt. Sie berührt bei Zsil-Vulkäny und Lupeny neue Kohlengruben und Industrieanlagen, und überdies die Sägeanlagen zu Jßkrouy und die Grenzstation Vulkan, von wo vor Eröffnung des Sznrdnk-Passes ein berühmter Paß über den Königssattel nach Rumänien führte und wo das Hnnyader Comitat im Millenniumsjahre dem tapferen Nikolaus Keudeffy, der um das Jahr 1445 gegen die Türken den Heldentod gefunden, ein Denkmal errichtet hat. Jenseits der Station Lnpeny (Zsil-Farkaspatak) erschließt sich dem Wanderer das obere Schietthal in seiner ganzen unberührten Urwüchsigkeit. Die ausgedehnten Weide- gründe sind hie und da von Maispflanznngen, Kraut- und Kartoffelgärten unterbrochen. Weithin verstreut liegen Häuser mit spitzen Dächern, deren Insassen mit Hilfe gewaltiger Wolfshunde nachts ihren Viehstand hüten, der gegen das Raubzeug der Gegend in roh mit der Axt zugehauenen Bretterzäunen oder palissadirten Höfen untergebracht ist. Das kurzgehörnte Rind des Schielgeländes ist infolge mangelnder Pflege stark herabgekommen, dagegen sind die hier gezüchteten kleinen, zähen Gebirgspferde des Mokänyfchlages vor- trefflich und haben sich auch bei der Occupatiou Bosniens glänzend bewährt. In den höheren Lagen ist die Schafzucht sehr einträglich. Die oberste Ansiedlnng im Thale ist Kimpnlujnyäg, von wo man nördlich schöne Ausflüge auf den Dreksän-Gipfel (2074 Meter), den Buta mare (2074 Meter) und gegen den Retyezät hin machen kann. Das Schielthal ist landschaftlich eine der schönsten und lohnendsten Gegenden des Reiches, bisher freilich noch zu abgeschlossen und verkehrs- arm. Der mächtige Aufschwung seines Kohlenbergbaues hat es jedoch rasch berühmt gemacht. Menschlicher Fleiß, Wissenschaft und investirtes Capital haben in dieser alpinen Welt, die noch vor dreißig Jahren kaum in ihren allgemeinen Umrissen bekannt war, neues Leben geschaffen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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