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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 587 -
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587 an das Ärar ab, das sämmtliche Erz- und Steinkohlengrnben, Glashütten nnd Werk- stätten im Krassö-Szörenyer Comitate sammt den grundherrlichen Rechten und dem Grundbesitz von 158.694 Katastraljoch für 11 Millionen Gulden an die k. k. privilegirte Österreichische Staatseisenbahn-Gesellschaft verkaufte, welche den Besitz Anfangs 1855 antrat. Diese Gesellschaft kümmerte sich seither wenig um die Edelerzgewinnuug, wohl aber brachte sie den Eisen- und Steinkohlen-Bergbau auf solche Höhe, daß sie gegen- wärtig allen Bergdistrieten des Landes voraus ist. Auch später noch vermehrte die Gesellschaft ihren Grundbesitz, der gegenwärtig 226.232 Katastraljoch umfaßt. Die Bu lga ren . — Auch von Resieza führt eine Eisenbahn nach Anina-Steier- dorf, und zwar über Krassova im Karasthale. Diese Ortschaft ist ethnographisch interessant als Hauptsitz der Krassovauer Bulgaren, die etwa 10.000 Köpfe stark im Karasthale wohnen. Sie bilden nebst etwa 12.000 Seelen in der Gegend von Vinga (Temeser Comitat) und Ö-Beseuyö (Toroutaler Comitat) die bulgarische Bevölkerung Ungarns. Von den Krassovaner Bulgaren heißt es, sie wären Nachkommen jener Bulgaren, die im XIV. und XV. Jahrhundert auf der Flucht vor den Türken vom Balkan nach Ungarn auswanderten. Allein dieser verbreitete Glaube hat keine giltige historische Begründung. Als ganz sicher kann es dagegen gelten, daß sie in den ersten Jahren nach der Vertreibung der Türken mit den Rumänen der Gegend zusammen aus dem cis-alutauischen Theile des heutigen Rumänien hereingekommen sind, wohin sie aus Bulgarien im XVII. Jahrhundert vor den Türken geflüchtet waren. Die flachländischen Bulgaren ließen sich unter der Führung ihres Bischofs Stauislavic unter der Regierung Maria Theresias in Ungarn nieder. Die Bulgaren sind römisch katholisch. Die flachländischen Bulgaren haben den ursprünglichen bulgarischen Typus in ihrem Äußeren, wie in Sprache und Lebensweise, viel besser bewahrt, als die Krassovaner, die sich mit Rumänen und Serben mischten und sogar ihre Sprache mit der serbischen vertauschten, obgleich sie zahlreiche bulgarische Sitten bewahrt haben. In der Anlage der Dörfer und in der Einrichtung der Häuser sieht man bei den flachländischen und den Krassovaner Bulgaren große Unterschiede. Die Bulgarendörfer des Flachlandes haben gerade, mit Baumreihen bepflanzte Straßen und hübsche Häuser, so daß sie an die deutschen Dörfer des Banats erinnern; dagegen gleicht das unregel- mäßig gebaute Kraffovanifche Dorf den ärmlich aussehenden rumänischen Dörfern. Der flachländische Bulgare baut sein Haus aus gestampften Wänden oder Luftziegeln, der Krassovaner zapft es aus Balken zusammen, verstopft die Fugen mit Reisig uud ver- schmiert dann Alles mit Lehm. Jedes bulgarische Haus hat eine Hauptstube, mit zwei Fenstern nach der Straße und einem nach dem Hofe, die als Staatsgemach benützt wird. In der Mitte der Stube steht der Tisch, mit schön gesticktem weißem Laken oder buntem
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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